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Seite 3 Redaktion

Wo man in der Esslinger City parken kann

Foto: Roberto Bulgrin

Es gibt tausende Parkplätze in der Esslinger Innenstadt – allerdings nicht immer dort, wo sie am meisten nachgefragt sind. Vor allem die Parkhäuser in der City sind oftmals nicht ausgelastet. 

Was das Parken angeht, ist Esslingen ein heißes Pflaster. Immer wieder wird hitzig darüber diskutiert, wo Parkplätze erhalten oder entfernt und wie sie bewirtschaftet werden sollen. Auch über die Höhe der Parktarife gibt es immer wieder heftige Auseinandersetzungen. Strittig ist das Thema nicht nur im Gemeinderat, sondern auch in der Bevölkerung und in der Geschäftswelt. Manch Händler befürchtet, dass mit dem Wegfall von Parkplätzen auch Kundschaft wegbricht. Ob es genügend Stellplätze in Esslingen gibt, will die Stadt nicht pauschal beantworten – klar ist aber, dass viele Parkhäuser oft nicht ausgelastet sind.

Prinzipiell ist das Parken auf öffentlichen Straßen laut Teresa Engel, Leiterin der Esslinger Stabsstelle Mobilität, immer erlaubt, sofern es genügend Platz dafür gibt – und es nicht aus bestimmten Gründen explizit verboten ist. In der Esslinger Innenstadt gebe es rund 2000 Parkplätze im öffentlichen Straßenraum, und zwar vor allem in den verschiedenen Bewohnerparkgebieten sowie im Bereich zwischen Fleischmannstraße und Eugenie-von-Soden-Straße. Außerdem seien 52 Standorte mit 756 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder im öffentlichen Raum bekannt – eine aktuelle Erhebung dazu laufe derzeit noch. Hinzu kommen laut Engel insgesamt rund 4000 weitere Stellplätze für Autos außerhalb des öffentlichen Raums. So gebe es neun Parkhäuser, Tiefgaragen und ebenerdige Parkplätze im näheren Umfeld der Innenstadt sowie zwei weitere etwas weiter entfernt beim Klinikum und in der Flandernstraße. In der Mobilitätsstation im Qbus seien zudem 370 Abstellmöglichkeiten für Fahrräder vorhanden.

Auch wenn das Parken im öffentlichen Raum grundsätzlich erlaubt ist, sofern der Platz dafür vorhanden ist, so ist es nicht immer oder nicht immer unbegrenzt erwünscht. Deshalb gibt es laut Engel verschiedene Möglichkeiten der Regulierung – etwa eine zeitliche Begrenzung der Parkdauer, die Erhebung von Parkgebühren oder die Privilegierung bestimmter Gruppen, beispielsweise mobilitätseingeschränkter Personen, Anwohner oder aber Nutzer von Elektrofahrzeugen oder Carsharing-Autos. In Esslingen werden laut Engel all diese Möglichkeiten der Regulierung angewandt – oft auch in Kombination, beispielsweise von Parkgebühren und Anwohnerparken. Ein dynamisches Parkleitsystem zeige auf verschiedenen Anzeigetafeln in der Esslinger Innenstadt an, wie viele Parkplätze aktuell tatsächlich in den jeweiligen Parkhäusern verfügbar sind.

Prinzipiell funktioniere dieses System. Allerdings gab Uwe Heinemann, Leiter des Tiefbauamts, im jüngsten Mobilitätsausschuss zu bedenken, dass man dabei auf die Daten von den Parkhausbetreibern angewiesen sei. Ob diese tatsächlich immer die aktuelle Zahl an freien Stellplätzen übermittelten, wisse man nicht.

Laut Teresa Engel weiß man hingegen, dass einige Parkhäuser in Esslingen oft nicht besonders stark ausgelastet sind. Daraufhin betonte die SPD-Rätin Heidi Bär im jüngsten Mobilitätsausschuss: „Offenbar gibt es genügend Parkmöglichkeiten in den Parkhäusern.“ Die Frage sei, wie man die Leute dazu bewege, diese auch zu nutzen. „Wenn es so viele öffentliche Stellplätze gibt, dass man immer etwas findet, bekommt man die Leute nicht in die Parkhäuser“, erklärte Engel. Auch das Fahrradparkhaus in der neuen Mobilitätsstation im Qbus in der Nähe des Bahnhofs werde nach wie vor wenig genutzt. Die Auslastung liege bei lediglich rund zehn Prozent. Derzeit versuche man, mit verschiedenen Kampagnen verstärkt auf das Angebot aufmerksam zu machen.

Einen generellen Parkplatzmangel gibt es in Esslingen zwar offenbar nicht. Allerdings sind laut Teresa Engel die Parkmöglichkeiten im Esslinger Stadtgebiet unterschiedlich verteilt. Man versuche stets, Angebot und Nachfrage in den jeweiligen Bereichen in Einklang zu bringen – sei dafür aber auf entsprechende Daten angewiesen. Einige aktuelle Erhebungen seien noch nicht abgeschlossen. So laufe derzeit noch die Parkraumuntersuchung Innenstadt, die als Grundlage für eine Überarbeitung der Parkraumbewirtschaftung dienen solle. Zudem werde derzeit ein Parkraumkataster für die gesamte Stadt angelegt. Außerdem seien weitere Untersuchungen zu Bewohnerparkgebieten geplant – aktuell werde eine Erweiterung des Bewohnerparkens in der östlichen Innenstadt geprüft. Thomas Heubach (Freie Wähler) zog das Fazit: „Jetzt kennen wir die Ist-Situation, jetzt müssen wir unsere Schlüsse daraus ziehen.“ Dabei dürfe man das Thema Belebung der Innenstadt nicht außer Acht lassen.

Die Stadt will in der Fritz-Müller-Straße in Oberesslingen Parkbereiche neu ordnen. Grund dafür ist laut Stadt, dass dort oft zig Lastwagen parken, was zu hohem Parkdruck und Schwierigkeiten beim Begegnungsverkehr führe. Daher sollen die Parkbuchten im Bereich des Bahnhofs Oberesslingen ausdrücklich für Autos ausgewiesen werden, Laster dürfen dort nicht mehr parken. Zwischen den Parkbuchten und dem Neubau der Stadtwerke soll tagsüber an Werktagen ein absolutes Halteverbot eingerichtet werden. Auch in der Ruiter Straße in Berkheim sollen an einigen Stellen Halteverbote eingerichtet werden. (meb)