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SPD 60+ Kreisverband Esslingen

Zur Geschichte der einheimischen Landwirtschaft

Foto: Beate Schweinsberg-Klenk

Die SPD- Kreisvorsitzende 60+ Beate Schweinsberg-Klenk begrüßte die anwesenden Gäste und den Referenten Dr. Ulrich Posselt.Dr. Posselt wirkt seit vielen Jahren aktiv im Kreisvorstand der SPD60+ mit.

Zur Ergänzung seines Lichtbilder-Vortrags hatte der Referent Dr. Ulrich Posselt, Agrarwissenschaftler i.R., Ährenbündel von Weizenarten (Dinkel, Emmer, Weich- und Hartweizen) mitgebracht. Ackerbau und Viehzucht entstanden vor über 10000 Jahren in Kleinasien. Von dort wanderten die frühen Bauern bis nach Mitteleuropa. Nach ihnen betrieben Kelten und Römer Landwirtschaft in unserer Region. Die Landnahme durch die Alemannen ist der Beginn unserer Geschichte. Von den Franken wurde die Dreifelderwirtschaft aber auch das Lehenswesen übernommen. Die Realteilung (Gleichberechtigung von Mann und Frau) verschlechterte die ökonomischen Lebensverhältnisse, da die Betriebe immer kleiner wurden. Der Anbau von Getreide bestimmte jahrhundertelang den Speiseplan. Durch Krankheiten wie die Pest, den 30jährigen Krieg und Wetterkatastrophen wie 1816 kam es immer wieder zu Not- und Hungerzeiten, die vermehrt zur Auswanderung von landarmen Bauern führten. Erst im 19. Jahrhundert erfolgten wesentliche Änderungen durch den Anbau von Kartoffeln und Futterpflanzen auf der früheren Brache. Das Rindvieh wurde im Stall gehalten, um Mist als Dünger zu produzieren. Die Viehzucht wurde durch den Import von entsprechenden Zuchttieren gefördert. Und es fand endlich die Bauernbefreiung statt. Mit der aufkommenden Industrialisierung wechselten viele Kleinbauern ihren Arbeitsplatz und es entwickelte sich die für die Region typische Nebenerwerbslandwirtschaft. Abschließend zeigte der Referent Bilder aus unserer Kindheit, d.h. Heuernte von Hand, Getreideernte mit der Sense, das Binden der Garben, Gebäude und Miste, Tieranspannung mit Kühen, Ochsen oder Pferden.

Im Anschluß an den interessanten Vortrag gab es noch viele Fragen.