Foto: BÜK
Endlich hat die Verwaltung ihre Pläne für einen Umzug der Stadtbücherei ins Kögel-Haus vorgelegt, und wie nicht anders zu erwarten war, wird die Zukunft der Bibliothek im Kögel in schönsten Farben ausgemalt. Vom Bebenhäuser Pfleghof, dessen Erweiterung und Modernisierung beim Bürgerentscheid 2019 mit überwältigender Mehrheit beschlossen worden war, spricht man nicht mehr. Hauptsache, Kögel wird mit allen Mitteln durchgeboxt. Wenn OB Klopfer von Kögel total überzeugt wäre, müsste er die Konkurrenz nicht fürchten. Am Ende sollten sowieso die Bürgerinnen und Bürger entscheiden, welche Bücherei sie wollen.
Große Erwartungen im Kögel zu wecken, die dann vielleicht enttäuscht werden, nützt niemandem. Zumindest nicht den Esslingern. Die Stadt wirbt mit allen Mitteln für Kögel. Umso mehr lohnt es sich, nicht nur die Werbeartikel der städtischen PR-Abteilung zu lesen, sondern auch das Kleingedruckte: Die vielen Gutachten zeigen sehr genau, wo überall im Kögel-Haus die Risiken liegen.
Wenn Stadträte die Unterlagen aufmerksam lesen, können sie feststellen, dass der Pfleghof immer viel zu schlecht geredet wurde. Zwei Beispiele: Bisher hieß es, die Sanierung der Heugasse 11, die zur Erweiterung des Pfleghofs vorgehalten wird, werde über elf Millionen kosten. Jetzt ist beiläufig von etwa vier Millionen die Rede, als ob der Unterschied gar nichts wäre. Anderswo heißt es zum Pfleghof: “Entgegen ursprünglicher Annahmen hat sich die Fassade als nicht derart schadhaft herausgestellt”… Lagen der Kostenberechnung für den Pfleghof nur Annahmen und keine zuverlässigen Untersuchungen zu Grunde? Da ist jetzt eine aktualisierte Kostenberechnung nötig und eine faire Gegenüberstellung.