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Ende Juni soll der Gemeinderat entscheiden, wo die Zukunft unserer Stadtbücherei liegt: in einem modernisierten und erweiterten Bebenhäuser Pfleghof oder im früheren Modehaus Kögel, das die Verwaltung für viel Geld kaufen und sanieren will. Im selben Atemzug verspricht OB Klopfer, dass der Bebenhäuser Pfleghof, der beim Bürgerentscheid 2019 von einer überwältigenden Mehrheit als Bücherei-Standort festgelegt wurde, in städtischer Hand bleiben und zum Kulturquartier werden soll.
Wie so ein Kulturquartier aussehen soll, ob das Stadtmuseum, das Schreibermuseum und die Ausstellungsflächen im Schwörhaus dort wirklich mehr Platz finden als bisher, will die Stadt erst im nächsten Jahr sagen. Bevor es ans Eingemachte geht, soll der Gemeinderat aber schon mal Ende Juni den Umzug der Bücherei ins Kögel-Haus beschließen. Falls man später feststellt, dass die Kulturquartier-Pläne doch nicht so brillant sein sollten, wie es der OB verspricht, hätten die Esslingerinnen und Esslinger halt Pech gehabt.
Als der Verwaltungsausschuss und der Kulturausschuss des Gemeinderats kürzlich über die Kögel-Pläne diskutiert haben, ist der dickste Haken an der Sache klar geworden: Ob und wie und wann sich ein solches Kulturquartier überhaupt finanzieren ließe, weiß noch nicht einmal der Finanzbürgermeister, der sich wohlweislich davor gehütet hat, irgendwelche Garantien abzugeben. Bleibt es also bei den Kögel-Plänen, darf sich keiner wundern, wenn die Stadt am Ende ein sanierungsbedürftiges Kaufhaus hätte, aber kein Geld mehr, um ihren eigenen Pfleghof herzurichten. Dann hätte man den Kögel-Leerstand nur um knapp 150 Meter verschoben, und im schlimmsten Fall könnte der Pfleghof doch noch verkauft werden.