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VCD Esslingen e.V.

Was nützt und kostet uns wieviel?

Foto: Petra Schulz VCD Esslingen

Mehrer Jahrzehnte richtete man auch in Esslingen die Verkehrsplanung hauptsächlich auf den Autoverkehr aus.
Inzwischen ist klar: die „autogerechte Stadt“ führt zu unbeherrschbar viel Autoverkehr und verschlingt enorme Fläche. Gute Mobilität für alle und gutes Leben lässt sich schlussendlich nur mit einem klugen und guten Angebot aus unterschiedlichen Verkehrsmitteln organisieren. Seit einigen Jahren bemüht man sich deshalb auch in Esslingen um einen zielführenderen Verkehrsmittelmix.
Doch fragen sich Viele: Ist insbesondere der Öffentliche Verkehr nicht unheimlich teuer? In der Presse und im Esslinger Gemeinderat werden die Kosten für unseren Busverkehr und für die S-Bahn regelmäßig beziffert und diskutiert. So könnte man leicht den Eindruck bekommen, dass der ÖPNV besonders kostspielig sei. Aber stimmt da eigentlich? Welche Kosten und Nutzen haben eigentlich die unterschiedlichen Verkehrsträger? Die Uni Kassel bietet seit 2016 ein kostenloses Tool an, mit dem Kommunen diese Kosten selbst ermitteln können. Eindeutiges Ergebnis der durchgeführten Analysen: Die Kosten für den ÖPNV werden zu einem höheren Anteil von den NutzerInnen gedeckt (56 – 82%) als beim Pkw-Verkehr (16-56%). Der Kostendeckungsgrad des LKW-Verkehrs ist in allen untersuchten Städten am niedrigsten (8-30%). Die Zuschüsse für den Radverkehr fallen im Vergleich zu den anderen Verkehrsträgern gering aus. Durch Fuß- und Radverkehr entsteht gar ein gesamtgesellschaftlicher Gewinn. So ermittelt das Tool z.B. für die Stadt Kassel beim Fußverkehr einen Nutzen pro Kopf und Jahr von 105 € und beim Radverkehr von 481 €.
Prof. Dr.-Ing. Carsten Sommer möchte mit seinem Berechnungstool zur Versachlichung der Diskussion um Verkehrsinfrastruktur beitragen. Interessant wäre diese Analyse sicher auch für Esslingen.