Foto: Architects for Future / Markus Binder
In wenigen Wochen entscheidet sich, was mit dem Hochschulcampus an der Flandernstraße geschehen wird. Seit August arbeiten sieben Planungsbüros an Ideen dafür, wie das Areal in ein Wohngebiet umgewandelt werden kann. Mitte Januar geben sie nun ihre Entwürfe ab. Eine Jury aus Expert*innen, Gemeinderatsmitgliedern und der Stadtverwaltung wählt dann einen Siegerentwurf aus, der die Grundlage für alle weiteren Planungen und die kommenden Baumaßnahmen bildet.
Damit entscheidet sich nicht nur, wie das Gebiet in Zukunft aussehen wird und wie viele Wohnungen dort entstehen, sondern auch, wieviel dafür abgerissen, umgebaut oder neu gebaut werden muss – und damit auch, welche Mengen an klimaschädlichen Treibhausgasen dabei ausgestoßen werden. Im Interesse des Klimaschutzes wird es vor allem darauf ankommen, möglichst viele der vorhandenen Gebäude zu erhalten und umzunutzen.
Die Zwischenstände der Entwürfe, die bei einer Bürgerinformationsveranstaltung im September präsentiert wurden, waren in dieser Hinsicht nicht sehr ermutigend: Nur zwei Büros bemühten sich erkennbar darum, den größten Teil der Hochschulgebäude zu bewahren und mit einfallsreichen Konzepten weiter zu nutzen. Die übrigen möchten – zumindest nach damaligem Stand – bestenfalls die „Akropolis“ und die Mensa erhalten, den Rest aber abreißen.
In einer Stellungnahme haben wir die Stadt deshalb nun aufgefordert, zu ermitteln, welche Treibhausgasemissionen bei den unterschiedlichen Entwürfen zu erwarten wären, und diese Information für die Wettbewerbsjury aufzubereiten. Nur so ist es der Jury überhaupt möglich, den Aspekt des Klimaschutzes in ihre Entscheidung mit einzubeziehen – was heute im Angesicht der Klimakatastrophe eigentlich selbstverständlich sein sollte, es aber offensichtlich noch lange nicht ist.
Wer sich für unsere Stellungnahme interessiert, kann sie per Mail an esslingen@architects4future.de anfordern oder auf Instagram unter @architects4future_esslingen nachlesen.