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Seite 3 Redaktion

Verborgene Orte öffnen ihre Türen

Foto: privat

Zum „Tag des offenen Denkmals“ am Sonntag, 10. September, rückt Esslingen unter dem Motto „Talent Monument“ einige seiner größten historischen Schätze ins Rampenlicht. Baudenkmale mit besonderen Eigenschaften werden präsentiert und sonst eher Verborgenes, Verstecktes, Verschlossenes der Öffentlichkeit vorgestellt. Die insgesamt 71 Programmpunkte sind in einem 20 Seiten starken Heft zusammengestellt worden – darin können sich Teilnehmende aus den Führungen, Objektbegehungen und Gebäudebesichtigungen ihren privaten Favoriten auswählen. Mitorganisatoren von der städtischen Verwaltung haben ihren persönlichen Esslinger Superstar bereits gefunden.

Kirchen, Plätze, Brücken, Häuser oder Straßenzüge mit historischem Flair: Esslingen geizt nicht mit seinen geschichtsträchtigen Reizen. Am Denkmaltag sollen „die unterschiedlichen Talente seiner Kulturdenkmale“ gezeigt werden, wie es der Baubürgermeister Hans-Georg Sigel bei der Programmvorstellung formulierte. Zu erleben gibt es viel: Es stehen neun Stadtrundgänge vom Schwörhof bis hin zu aktuellen Zielen der Stadtplanung und 36 Objektführungen an. Das Landesamt für Denkmalpflege möchte einen Einblick in seine Arbeit geben, und fünf Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche runden den Tag ab.

 

Persönliches Esslinger Jubiläum

 

Esslingen hat bereits reichlich Erfahrung bei der Organisation dieses Kulturevents. 1993 wurde der Aktionstag von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz ins Leben gerufen, und Esslingen war bereits ein Jahr später mit am Start. Die ehemalige Freie Reichsstadt kann somit ein persönliches Jubiläum mit ihrer 30. Teilnahme feiern.

Im vergangenen Jahr fiel die Organisation um eine Nummer größer aus. Zum 50. Geburtstag des baden-württembergischen Denkmalschutzgesetzes und der Einrichtung des Landesamts für Denkmalpflege, das heute in der Berliner Straße in Esslingen seinen Sitz hat, wurde 2022 die landesweite Eröffnung mit einem zweitägigen Programm in der Neckarstadt begangen. In diesem Jahr liegt der Löwenanteil der Veranstaltungen zwar wieder auf dem Sonntag, doch auch am Samstag, 9. September, können Denkmalfans und solche, die es werden wollen, schon etwas erleben: Junge Musiktalente präsentieren sich in der Franziskanerkirche. Unter der Leitung von Robert Bärwald von der Städtischen Musikschule bringen die Künstler den Chorraum der ehemaligen Klosterkirche zum Klingen. Das Glockenspiel-Festival mit internationalen Interpretern startet ebenfalls am Samstag, und laut Gudrun Fretwurst vom Kulturamt wird es dazu einen Informationsstand am Rathausplatz geben.

 

Bauhighlights im Blick

 

Beim „Tag des offenen Denkmals“ werden sich im Denkmalschutz Aktive auf dem Marktplatz vorstellen – die Deutsche Stiftung Denkmalschutz, der Esslinger Geschichts- und Altertumsverein sowie die Jugendbauhütte der Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Den ganzen Tag über werden Esslinger Bauhighlights präsentiert werden, erklären Hans-Georg Sigel und der städtische Denkmalpfleger Andreas Panter. Der Pliensauturm als „Turm mit Talent“, die Schelztorhalle als Zeugnis der Esslinger Architektur- und Sportgeschichte, die Synagoge, das Alte Rathaus, der ehemalige Speyrer Pfleghof oder der Dicke Turm werden vorgestellt. Für 23 Programmpunkte ist eine digitale, kostenfreie Anmeldung bei den jeweiligen Anbietern erforderlich. Wo die Tickets bestellt werden können, ist im Programmheft vermerkt. Ein Großteil der Eintrittskarten kann aber über die städtische Internetseite reserviert werden.

Besucher können dank des Einsatzes vieler ehrenamtlicher Helfer – mehr als 200 – auf die Suche nach ihrem Superstar im Programm gehen. Doch Hans-Georg Sigel und Andreas Panter haben ihn längst gefunden: „Esslingens größtes Talent liegt in der Vielfalt seiner Gesamtanlage.“ Im Stadtkern spiegele sich die Bandbreite seiner Geschichte und Geschichten wider. Die Fundamente der Wallfahrtskirche über den Reliquien des Heiligen Vitalis markierten die Gründung der Stadt im achten Jahrhundert – und diese Zeitenreise gehe weiter und reiche bis in die Gegenwart. Die Neckarstadt besitze zusammen mit Heidelberg, Baden-Baden und Freiburg eine der vier großen städtisch geprägten Gesamtanlagen in Baden-Württemberg.

 

Eröffnet wird der „Tag des offenen Denkmals“ in Esslingen am Sonntag, 10. September, um 11 Uhr auf dem Marktplatz, die ersten Führungen starten um 11.15 Uhr.