Foto:
Volksempfänger VE 301
Die Geburtsstunde des Radios in Deutschland war der 29. Oktober 1923. Die Verantwortung für dessen Entwicklung lag beim Reichspostministerium. Als Probelauf fand erstmals am 22. Dezember 1922 eine Rundfunkübertragung mit einem Weihnachtskonzert statt. Postbeamte spielten auf mitgebrachten Instrumenten, sangen Lieder und lasen Gedichte vor!
1923, zur Zeit der Hyperinflation, kostete die erste Radiolizenz 60 Goldmark oder 780 Milliarden der aktuellen Landeswährung., Nach Stabilisierung der Währung wurde die Jahreslizenz schnell günstiger.
Die Nationalsozialisten nutzten das Massenmedium gleich nach ihrer Machtergreifung.Die “Reichsendung” war von 1933-1945 eine Hörfunksendung über ganz Deutschland und somit Sprachrohr der Regierung. Der Volksempfänger VE 301 wurde als einfaches, erschwingliches Radiogerät konzipiert und so von den Nationalsozialisten als die “Stimme des Führers” vermarktet. Mit der Verordnung vom 1. September 1939 wurde fortan das Abhören von Feindsendern, insbesondere der BBC, unter Strafe gestellt.
Zahlreiche Radiopioniere wurden verhaftet und in Konzentrationslager deportiert. Ab 1940 sendete der “Großdeutsche Rundfunk” ein nationalsozialistisches Einheitsprogramm für das ganze Deutsche Reich.
Nach ihrem Sieg im zweiten Weltkrieg, entzogen die Alleierten den Deutschen sofort die Kontrolle über den Rundfunk und begannen in ihrem Sektor neue Strukturen aufzubauen. Jetzt wurde der Rundfunk zur Verbreitung demokratischer Ideen genutzt. Mehrmals täglich wurde z. B. von den Nürnberger Prozessen berichtet.Im Bereich klassische Musik und der Literatur galten die Rundfunkanstalten damals als Kuturförderer!