Foto: E.Zeh
Historischer Grenzstein
Auf Grund der geschichtlich wechselnden Zugehörigkeit der Ortsteile auf dem Berg sind zahlreiche Marksteine vorhanden.Dieser Grenzstein, der jetzt vor dem Alten Schulhaus in Liebersbronn steht, hatte seinen ursprünglichen Standort im unteren Teil der Pfauenbergsteige. Hier zeigte er die Markungsgrenze zwischen dem reichsstädtischen Liebersbronn-CE (Civitas Esslingen) und dem württembergischen Hegensberg-HB an. Die Jahreszahl 1855 weißt lediglich auf die Setzung des Steines hin. Die eingemeißelte ‘Rille zeigt den Grenzverlauf am ursprünglichen Standort auf.
Über die Jahrhunderte zogen sich die Streitigkeiten zwischen Württemberger (Hegensberg) und Reichstädtern (Liebersbronn) hin.Gegenseitige Raub-und Beutezüge mit ausreissen und verbrennen von Rebstöcken und Obstbäumen war an der Tagesordnung!
1802 war Schluß mit der freien Reichstadt. Napoleon ordnete die zersplitterten Zuständigkeiten und gliederte die Stadt Esslingen, somit auch das Filial Liebersbronn, dem Königreich Württemberg zu.
1844 wurde Hegensberg mit Kimmichsweiler zur selbständigen Gemeinde. Die einstige Staatsgrenze wurde jetzt zur Gemeindegrenze, Pfarrei-und Schulgrenze. Für die Hegensberger gab es jetzt einen Rathaus-und Schulhausneubau. Zur Kirche ging es aber nach wie vor nach Oberesslingen.Die Liebersbronner gingen weiterhin in die Stadt oder nach St. Bernhard in die Schule und zur Kirche.Tauf,- Hochzeits,- und Trauerzüge zogen die Mühlhalde hinunter ins Obertal und von dort hinauf zum St. Bernharder Kirchle!
1914 wurde auch Hegensberg nach Esslingen eingegliedert.
1927 bekamen Hegensberg und Liebersbronn ihre erste gemeinsame Kirche, ebenso die gemeinsame Schulverwaltung. Fortan bestimmen immer mehr Gemeinsamkeiten das Zusammenfinden der einst politisch und emotional getrennten Ortsteile.Mehr dazu finden sie in der Heimatstube:0711/3701672