Der Esslinger Gemeinderat hat beschlossen, daß die Städtische Wirtschaftshilfe zum Ende des Jahres 2022 „wegen Unwirtschaftlichkeit“ geschlossen werden soll. Städte wie Hamburg, Berlin oder Ludwigsburg beweisen aber seit Jahren, daß ein kommunales Second-Hand- Kaufhaus sehr wohl wirtschaftlich geführt werden kann und dauerhaft ohne öffentliche Zuschüsse und Subventionen auskommt – wenn die Rahmenbedingungen stimmen.
Auch die Stadt Esslingen muss ihren Beitrag dazu leisten, daß Deutschland klimaneutral wird. Ein sehr effektiver Ansatz dafür ist es, vorhandene Güter aller Art weiterzunutzen anstatt neue zu produzieren. Auf diese Weise werden Rohstoffe und Ressourcen eingespart und zugleich der CO2-Ausstoß verringert. Wir brauchen deshalb in allen Lebensbereichen Konzepte, wie wir Abfall gar nicht erst entstehen lassen. Wir können es uns nicht mehr leisten, tagtäglich Unmengen von Gütern zu vernichten – und das nicht etwa weil sie unbrauchbar wären, sondern allein deshalb weil sie von ihren aktuellen Besitzern nicht mehr benötigt werden, sich also nur momentan am falschen Ort befinden. Wir brauchen einen Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Stadt, die die Verantwortung für Ressourcenschonung übernimmt und niederschwellige Möglichkeiten bietet, um Güter im Warenkreislauf zu halten. Wir brauchen eine Kreislaufwirtschaft, in der es einfacher ist, Waren und Güter weiterzugeben als sie wegzuwerfen. Dabei sollen die Dinge nötigenfalls repariert, überarbeitet und sogar verbessert werden. Anschließend können die Waren in einem geräumigen und ansprechenden “Kreislauf-Kaufhaus” mit angeschlossener Onlineplattform ein zweites oder drittes Leben beginnen. Das Motto: Second Hand? First Choice! – Zweite Hand? Erste Wahl! Das ReparaturCafé ist gerne bereit, zur Entwicklung eines solchen Konzeptes für Esslingen mit Wissen, Ideen und ehrenamtlichem Engagement beizutragen.
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