Das Geschehnis in Stuttgart zwischen den außer Kontrolle geratenen Jugendlichen und Polizeibeamten ist furchteinflößend. Wichtiger aber als Schuldzuweisungen ist klare URSACHENFORSCHUNG. Was genau läuft hier aus dem Ruder? Was geht in diesen Menschen vor? Woher dieser Hass und dieses hohe Aggressionspotenzial? Und vor allem WARUM? Anerkennung, Coolness, Geld, Drogen oder doch einfach nur Langeweile? Wo sind soziale Empathie und soziale Bindungen geblieben? Was läuft hier in unserer Gesellschaft schief, dass solche Taten überhaupt möglich sind? Womöglich ist das nur die sichtbare Oberfläche und es ist schon längst etwas gekippt. Wenn ja, was genau und wie hätte man sinnvoll gegensteuern können? Die Z-Generation leidet unter enormer Perspektivlosigkeit. Wir erleben eine völlig frustrierte Jugend. Ihre Warnrufe verhallen mehr oder weniger wirkungslos. Sie fürchten nichts und spielen somit traurigerweise mit ihrer eigenen Existenz. Es ist nicht förderlich, dass zur Zeit sehr oft kategorisiert wird. Polizeibeamte werden auf der einen Seite als Müll auf der anderen als Helden bezeichnet. Schnell werden auch die Loser in unserer Gesellschaft ausgemacht. Jede/r trägt in dieser Gesellschaft zum Ganzen bei und für alle ist es schwierig. Es gibt keine Rechtfertigung für Gewalt, so wenig wie für Diskriminierung, Rassismus oder anderes Fehlverhalten im Dienst. Aber immer und immer ist die Würde des Menschen unantastbar. Es geht um Respekt, Achtung und Achtsamkeit mit Abstand. Jeder körperliche Übergriff ist eine Grenzüberschreitung, von welcher Seite auch immer. Was bleibt an Idee und Einsicht: Die Ursachen rechtzeitig in den Blick nehmen und nicht nur für den Anlass bereitstehen. Es darf erst gar nicht so weit kommen. Wo sind zuständige Begleiter und Behüter im Vorfeld? Wo passiert Prävention? Ein ganz schwieriges Feld, womit wir uns als Gesellschaft ernsthaft beschäftigen sollten.
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