Foto: BÜK
In den Diskussionen über einen Umzug der Stadtbücherei ins Kögel-Haus werden viele Argumente genannt. Da ist von “positiven Effekten für die Innenstadt” die Rede, von der Vermeidung hässlicher Leerstände, von modernen Räumen und von funktionalen Vorteilen für die Bibliotheksarbeit. Dass man im selben Atemzug erklärt, das frühere Modehaus sei so verschachtelt, dass es sich für Einzelhandel nicht so richtig eigne, lassen wir mal dahingestellt. Ein wichtiges Argument, das viele Esslingerinnen und Esslinger immer wieder vorbringen, scheint in den Diskussionen im Gemeinderat keine Rolle zu spielen: Der Bebenhäuser Pfleghof ist für viele Bürgerinnen und Bürger ein Ort der Identifikation und ein Stück Lebensqualität.
Im Sommer ist das besonders deutlich zu spüren. Da genießen viele schon am Vormittag den heimeligen Innenhof, den kein noch so schönes Oberlicht im Kögel-Haus jemals vergessen lassen könnte. Wenn es besonders heiß ist, empfiehlt sich der Kutschersaal mit seinen dicken Mauern als idealer Ort, um bei verträglichen Temperaturen zu schmökern und zu lernen. Solche Orte werden in Zeiten des Klimawandels und immer heißerer Sommer zunehmend wichtig, gerade für Lernende. Und wenn die Stadt in der Nanz-Halle endlich mehr für Verschattung tut, kann man sich dort noch wohler fühlen als bisher. Ob das im Kögel hinter den großen Schaufenstern genauso angenehm wäre? Wohl kaum…
Es gibt so vieles, was man dem Bebenhäuser Pfleghof positiv abgewinnen kann, wenn man nur möchte. Man muss einfach nur offen sein für seine Möglichkeiten und sich mal anschauen, was sich der Bibliotheks-Designer Aat Vos für die Esslinger Stadtbücherei ausgedacht hat. Auf Youtube kann man sich unter dem Titel “Ein dritter Ort für Esslingen” ein Bild davon machen. Man muss es nur wollen.
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