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Heimatstube und Freunde

Papier-Notgeld

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Zwei Währungsreformen haben zu Anfang des 20. Jahrhunderts die Bevölkerung in Deutschland heimgesucht.

1914, schon bald nach Ausbruch des 1. Weltkrieges, zwang der Mangel an Metallgeld zur Ausgabe von Papier-Notgeld.1922 bahnte sich dann eine Inflation an: vor Kriegsbeginn stand ein Dollar bei 4,20 Mark, Ende 1922 musste man schon 1725 Mark hinlegen. 26 Druckereien, davon zwei in Esslingen, lieferten täglich 17-18 Milliarden in Scheinen ab. Zu Ende dieser Hochinflation sank der Wert der Mark täglich um die Hälfte. Dazu kamen die Forderungen der Siegermächte im Versailler Vertrag – Reperationen von 132 Milliarden Goldmark! Wirtschaftliche Ausblutung war die Folge. Ein Generalstreik in den noch besetzten Gebieten wurde ausgerufen und von der deutschen Regierung durch gewaltige Geldmengen unterstützt, um die Arbeiter bezahlen zu können. Die Druckerpressen liefen Tag und Nacht. Überall im Land entstanden Notgeldausgaben von ‘Banken, Betrieben, Kommunen…Aus Esslingen sind 63 Notgeldscheine mit verschiedenen Werten bekannt. Am 15.Oktober 1923, mit Gründung der Deutschen Rentenbank, bahnte sich allmählich eine Wende zum Besseren an.

1945 nach Kriegsende gab es einen stark angestiegenen Bedarf an Bargeld. Viele Bürger deckten sich vorsorglich noch vor Kriegsende mit Geld vom Konto und Sparbuch ein. Es entstand ein Mangel an Banknoten und Münzen,der mit Genehmigung der Reichsbank, vorübergehend zur Ausgabe von Ersatzgeld führte.

1948 trat die Währungsreform in Kraft: 40 Reichsmark = 40 Deutsche Mark. Ab 21. Juni 1948 war die Deutsche Mark alleiniges gesetzliches Zahlungsmittel und wurde erst am 1. Januar 2002 vom EURO abgelöst.

Viele Notgeldscheine aus Esslingen und Deutschland kann man in der Heimatstube einsehen. Im Gehren 3/1, ES-Liebersbronn   Tel. 0711/3701672