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Kanuvereinigung Esslingen e.V.

Mit dem Kanu in Unterfranken

Foto: Ulrike Trittler-Knoll

Die fränkische Saale war dieses Jahr Ziel der Wanderfahrer. Gültige Coronatests und ein gutes Hygienekonzept ermöglichten das Campen beim KSC Gmünden. Das schöne Vereinsgelände liegt ideal zwischen den Ufern von Main und Saale. Nur die nächtlichen Güterzüge auf der vielbefahrenen Bahnlinie stören die Idylle. Bootswanderer erwarten 90 Flusskilometer auf der unkanalisierten Saale. Bad Neustadt ist die oberste Einsatzstelle. Bald taucht man in einen urwüchsigen Auwald ein. Hier lagen viele umgestürzte Bäume quer im Wasser und es galt die beste Durchfahrt zu finden. Kanus sind dort sicher selten unterwegs, denn ein Reh blieb sogar stehen und sah staunend zu.

Später mäandert die Saale in weiten Schleifen durch das Tal. Boot fahren bedeutet hier Arbeit, denn die Strömung ist kaum spürbar. Die vielen Wehre müssen aus Naturschutzgründen umtragen werden. Eine Kulisse aus Weiden, gemeinem Schneeball, Weissdorn, viele Erlen und große Ebereschen entschädigt reich dafür. Gelbe Lilien und Bachnelken säumen das Ufer. Am Himmel kreisen Milane, der Kuckuck ruft und frisch geschlüpfte Eintagsfliegen steigen auf. Bachstelzen, Spatzen und springende Fische versuchen sie zu erbeuten. Bäume sind von Bibern angenagt und zahlreiche geknackte Flussmuscheln deuten auf Fischotter hin. Nutrias, flauschige Entenküken und Eisvögel sah man unterwegs. In Bad Bocklett und Bad Kissingen fließt die Saale direkt durch den schön angelegten Kurpark. Hier gibt es sogar eine kleine Schwallstrecke.

In 7 Tagen wurden über 100 Kilometer gepaddelt. Anfangs war die Gruppe zu dritt, dann kamen 4 Erwachsene und 2 Kinder dazu. Die Stimmung war sehr gut, das Wetter meist auch. Am vorletzten Tag hatte ein Gewitter. die Saale rotbraun verfärbt, der Pegel stieg und das Wasser floss schneller. So machte das Paddeln richtig Spaß. Im Eiscafe mit riesigen Eisbechern, beim gemeinsamen Grillen oder im Biergarten konnte man sich von der Anstrengung prima erholen. Die schöne Zeit war leider viel zu schnell zu Ende.