Foto: Markus Grübel
Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause sind vergangenes Wochenende rund 230 Bundeswehrsoldatinnen und -soldaten wieder zu einer Wallfahrt im südfranzösischen Lourdes zusammengekommen. An der diesjährigen internationalen Soldatenwallfahrt nahmen Militärangehörige aus über 30 Nationen teil. Darunter war auch eine kleine Gruppe von Soldaten aus der Ukraine. Die Wallfahrt ermöglicht Begegnung zwischen Soldatinnen und Soldaten unterschiedlicher Nationen, die sich in vielfältigen Kontexten für Frieden und Versöhnung einsetzen. Auch Markus Grübel, der selbst Fregattenkapitän der Reserve ist, folgte der Einladung des Katholischen Militärbischofs Franz-Josef Overbeck. Dieser betonte in seiner Predigt, dass mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine seit dem 24. Februar 2022, auch die Bitte um Frieden noch einmal an ungeahnter Tiefe und Bedeutung gewinne. Es sei hierbei an das Recht auf Selbstverteidigung zu erinnern. Denn wenn alle Möglichkeiten einer friedlichen Regelung erschöpft sind, könne das Recht auf sittlich erlaubte Verteidigung nicht abgesprochen werden. „Die Kameradinnen und Kameraden und deren Angehörige beten, reden, besuchen die Grotte und nehmen verschiedene Angebote der Seelsorge wahr“, so Grübel. „Sehr viele Bundeswehrangehörige sind angesichts des Krieges in der Ukraine zutiefst beunruhigt und dankbar, in Lourdes für den Frieden beten zu können“, betont Grübel weiter. Die Bedeutung des Gebetes um Frieden sei gerade in diesem Jahr hochaktuell. Jedes Gebet um Frieden und um Versöhnung sei auch ein Zeichen von Glauben an das Gute im Menschen. Die internationale Soldatenwallfahrt entstand aus einer Initiative französischer und deutscher Militärseelsorger nach dem Zweiten Weltkrieg. Seit 1958 findet sie normalerweise jährlich statt.