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Oft wird von Bürgerbeteiligung gesprochen und davon, wie wichtig es sei, dass die Menschen mit ihren Wünschen und Anliegen bei den Entscheidern Gehör finden. Bei offiziellen Anlässen wie dem Schwörtag hört man solche Worte gern. Was sie wirklich wert sind, zeigt sich im Rest des Jahres. Da hatte man in den letzten Jahren in Esslingen den Eindruck, dass sich die Stadtverwaltung und der Gemeinderat selbst genug sind. In den Diskussionen über unsere Stadtbücherei war das besonders zu spüren. Jetzt haben wir einen neuen Gemeinderat, und der kann sich wieder daran erinnern, dass es 2019 einen Bürgerentscheid mit klarer Mehrheit für eine Erweiterung und Modernisierung der Bibliothek im Bebenhäuser Pfleghof und im Nachbarhaus Heugasse 11 gab.
Die Stadt beruft sich darauf, dass ein Bürgerentscheid nur drei Jahre bindende Wirkung hat. Doch was formal rechtens ist, muss nicht richtig sein. Viele Bürgerinnen und Bürger haben sich ausführlich und mit sehr viel Sachkenntnis mit den Büchereiplänen beschäftigt. Ihr Wissen, ihre Erfahrung, ihre emotionale Bindung zum Pfleghof und zur Bücherei und ihr Engagement sollte die Stadt nutzen. Bis zum Jahresende soll der Gemeinderat entscheiden, ob die Bibliothek im Pfleghof bleibt, der dann endlich modernisiert und möglichst um das Nachbarhaus Heugasse 11 erweitert werden muss, oder ob sie ins Kögel-Haus zieht. Wer es gut mit der Bücherei meint, kann nur dann sachgerecht entscheiden, wenn beide Varianten mit derselben Offenheit geprüft werden. Und wenn dann nochmal die Bürgerschaft die endgültige Entscheidung hat. Für sie ist die Bücherei da, und wenn man schon meint, dass es eine neue Entscheidungsgrundlage geben soll, ist es das Mindeste, dass man den Souverän erneut entscheiden lässt. Auf das Urteil der Bürgerinnen und Bürger ist Verlass.
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