Foto: BÜK
Der Gemeinderat hat den Umzug der Stadtbücherei ins frühere Modehaus Kögel mit einer Stimme Mehrheit beschlossen. Das ist nicht viel, wenn man bedenkt, dass es eine Bücherei für alle Esslingerinnen und Esslinger sein soll – für Junge und Ältere, für Familien und für Alleinstehende, für Lernende, Lesende und für Menschen, die sich gern mit anderen treffen wollen. Damit das alles unter einen Hut gebracht werden kann, wäre ein möglichst breiter Konsens nötig. Doch den wird man nicht bekommen, wenn man Kögel trotz vieler offensichtlicher Risiken und Nachteile, immer nur in den Himmel hebt, während man über den bei vielen sehr beliebten Pfleghof kaum mehr Worte verliert.
Der Unterstützungskreis hat immer wieder gefordert, dass beide Standorte – die mit einem Bürgerentscheid 2019 beschlossene Modernisierung und Erweiterung des Pfleghofs und eine Sanierung von Kögel – gleichberechtigt nebeneinander gestellt werden. Die Stadtverwaltung wollte das nicht, hatte nur Augen für Kögel. Das hat viele Esslinger geärgert, die im Pfleghof sehr gute Möglichkeiten für eine moderne Bücherei sehen. Und ebenso hat es viele geärgert, dass die Stadt im Kögel alles nur schön und bunt gezeichnet hat, während sie auf ernstgemeinte Bedenken gar nicht richtig eingegangen ist.
Deshalb begrüßt der Unterstützungskreis die Absicht, ein Bürgerbegehren zu starten, damit die Esslingerinnen und Esslinger nochmals über den Standort ihrer Bücherei abstimmen können, damit es wirklich eine Bücherei für alle wird. Einseitige Information und voreingenommene Entscheidungsfindung dividieren auseinander. Ein Bürgerentscheid kann helfen, den Zusammenhalt wieder zu stärken.