Foto: Quelle: Chartyja 97/WOG
Seit dem vergangenen Samstag ist die Haecker-Preisträgerin Maria Kalesnikava nach mehr als 5 Jahren Haft endlich wieder in Freiheit. Auf Initiative des amerikanischen Präsidenten Trump, der dafür im Gegenzug Sanktionen gegen den Export von belarussischem Kalium aufhob, wurde in Belarus die Freilassung von 123 Häftlingen, darunter ca. 100 politische Gefangene, veranlasst, die alle sofort in die Ukraine oder nach Litauen deportiert wurden. Mit Кalesnikava wurden auch der frühere Präsidentschaftskandidat Viktor Babaryka und der Friedensnobelpreisträger Ales Bjaljacki sowie der Menschenrechtsanwalt Maksim Znak freigelassen und deportiert.
In ersten Pressegesprächen in der Ukraine betonten Kalesnikava und Babaryka, wie sehr sie von aktuellen Informationen abgeschnitten waren und dass sie sich jetzt erst einmal orientieren müssten. Neben der ungeheuren Freude über die für sie völlig unertwartete plötzliche Freilassung und das baldige Wiedersehen mit Familie und Freunden hofft Kalesnikava, dass dieser Schritt nur den Auftakt für weitere Freilassungen, die die Aufhebung weiterer Sankionen rechtfertigen würden, darstellt. Insbesondere freut sie sich darauf, sich wieder der Musik und Kunst widmen zu dürfen. Bei Fragen über ihre Haftbedingungen zeigte sie die nach solch langer Haft erstaunliche Fähigkeit, sich auf positive Dinge zu fokussieren. Sie hat ihr herzliches Lachen nicht verlernt.
Kalesnikavas Vater lebt noch in Minsk. Babarykas Sohn Eduard ist nach wie vor in Haft, genauso wie mehr als 1100 anerkannte politische Gefangene und tausende ohne offizielle Anerkennung.

