Neben dem Mauerfall 1989 war es vor allem diplomatisches Geschick und die Bereitschaft der Siegermächte des Zweiten Weltkrieges, durch den sogenannten Zwei-plus-Vier-Vertrag den Weg für die Wiedervereinigung zu bereiten. „Dieses Jahr feiern wir 30 Jahre Deutsche Einheit – ein Glückfall der Geschichte“, so Markus Grübel. An diesem Nationalfeiertag soll daran gedacht werden, dass das ehemals in Ost und West geteilte Deutschland wiedervereinigt wurde und die Freiheit in unserer Gesellschaft nicht selbstverständlich ist, sondern hart verdient sein möchte. Vor seiner Tätigkeit als Bundestagsabgeordneter, war Grübel direkt nach der Wende als Leiter des Dresdner Grundbuchamtes tätig. Im Anschluss daran kümmerte er sich im sächsischen Justizministerium um den Aufbau der EDV. 30 Jahre nach der Wiedervereinigung kann ein positives Fazit gezogen werden. Der Osten Deutschlands ist heute, dank der massiv ausgebauten und modernisierten Infrastruktur, ein attraktiver Standort. Auch die Erwerbstätigkeit ist gleichauf mit dem Westen. „Besonders hervorzuheben ist, dass seit 2017 mehr Menschen vom Westen in den Osten ziehen als umgekehrt. Diese Aufbauleistung ist ein Erfolg der Politik, aber auch der fleißigen Menschen vor Ort“, lobt Grübel. Dennoch fühlen sich trotz dieser Erfolge laut Umfragen viele Ostdeutschen als Bürger zweiter Klasse. „Das müssen wir ernst nehmen. Solche Entwicklungen gefährden das Zusammengehörigkeitsgefühl und treibt die Menschen in die Arme von extremen Parteien“, warnt Grübel. „Neben dem, was gelungen sei, müsse jeder lernen zu verstehen, dass nicht schon allein mit einer verbesserten wirtschaftlichen Lage und einem soliden Management in Krisenzeiten auch die Identifikation mit unserer Demokratie einhergehe“.
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