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Bücherei-Unterstützungskreis

Genug von all den leeren Versprechungen

Foto: BÜK

Nach dem Bürgerentscheid vom Februar 2019 haben Gemeinderat und Stadtverwaltung versprochen, dass sie den Bürgerwillen respektieren und die Esslinger Stadtbücherei im Bebenhäuser Pfleghof und im Nachbarhaus Heugasse 11 erweitern und modernisieren werden. Viele Menschen haben anschließend viel Zeit in eine Bürgerbeteiligung investiert. Auf die Umsetzung ihrer Ideen und Anregungen warten sie bis heute.

Nach drei Jahren haben Gemeinderat und Stadtverwaltung die erstbeste Möglichkeit genutzt, den Bürgerwillen auszuhebeln. Plötzlich sollte es nur noch eine “kleine, feine Sanierung” sein ohne die dringend benötigten zusätzlichen Flächen. Nachdem sich viele Esslingerinnen und Esslinger dafür eingesetzt haben, dass es nicht nur bei der Minimalsanierung bleibt, hat die Stadt versprochen, rasch loszulegen. Für dieses Jahr sollten “Fassade, Fenster, Brandschutz, Heizung, Sanitär” angepackt werden. Viel scheint sich bisher noch nicht getan zu haben. Und bis Jahresende bleibt nicht mehr viel Zeit.

Vielleicht sollte der Sanierungsplan ja nur die Gemüter beruhigen. Und vielleicht weiß man ja schon länger, dass die Bekenntnisse von OB und Gemeinderat zur Bücherei im Pfleghof gar nicht so ernst gemeint waren. Jetzt soll unsere Stadtbibliothek plötzlich ins Modekaufhaus Kögel umziehen. Manchen Stadträten scheint diese Idee zu gefallen, weil sie dafür noch weniger investieren könnten als in eine “kleine, feine Sanierung.” Dass der Pfleghof zum “Kulturzentrum” wird, glauben nach den leeren Versprechungen der letzten Jahre sowieso nur die größten Optimisten. Dafür müsste die Stadt den Pfleghof nämlich genauso sanieren wie für eine Bücherei, Niemand sollte sich wundern, wenn dann die nächste Finanzkrise die großen Pläne wie schon so oft in Luft auflösen würde und der Pfleghof – “leider, leider” – verloren wäre.