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Gemeinsam aufstehen gegen Rechts

Foto: Roberto Bulgrin

Tausende Menschen haben im Januar auf dem Esslinger Marktplatz für eine starke Demokratie und gegen rechtsextremistische Tendenzen demonstriert. Die überparteiliche Initiative „Aufstehen!“ will sich mit ihren Aktionen dauerhaft engagieren. 

Viele fanden nach den Demonstrationen, dass eine starke Demokratie nicht nur mit solchen Großereignissen verteidigt werden sollte. Eine Gruppe engagierter Bürgerinnen und Bürger hat sich damals zum „offenen Maille-Treff gegen Rechts“ zusammengefunden, um kontinuierlich Zeichen zu setzen. Ihr Credo: „Wir wollen nicht tatenlos zusehen, wie unsere Gesellschaft gespalten wird und setzen uns für Demokratie und Vielfalt ein.“ Die ersten Aktionen hat die Gruppe, die sich inzwischen „Aufstehen! Initiative Esslingen“ nennt, bereits auf den Weg gebracht.

„Viele Menschen sind sich einig, dass wir einen drohenden Rechtsruck in unserer Gesellschaft nicht einfach hinnehmen dürfen“, sagt Jürgen Groß, der die Aktivitäten zusammen mit Barbara von Lauenstein, Ulrike Ehrmann und Waltraud Jäger koordiniert. Für den langjährigen Gewerkschaftssekretär steht fest: „Gerade in diesen Zeiten ist es wichtig, die Demokratie gegen alle Anfeindungen zu verteidigen. Jeder ist aufgerufen, an seinem Platz und mit seinen Möglichkeiten etwas zu tun. Das müssen gar nicht immer nur die großen, spektakulären Aktionen sein. Manchmal lässt sich bereits mit einem Gespräch oder einem kleinen Zeichen einiges bewegen. Wir sind eine lose, parteiunabhängige und basisdemokratisch organisierte Gruppe, in der sich jeder, der unsere Anliegen teilt, engagieren kann.“ Zum ersten Treffen kamen 16 Leute, inzwischen steuert die Initiative bereits auf rund 30 Mitstreiterinnen und Mitstreiter zu.

Die Gruppe „Aufstehen! Initiative Esslingen“ plant neben regelmäßigen Treffen und Infoständen zum Beispiel eine Plakataktion in Esslinger Geschäften. Griffige Appelle wie Erich Kästners „Es gibt nichts Gutes –außer man tut es“ oder Willy Brandts „Es ist wichtiger, etwas im Kleinen zu tun, als im Großen darüber zu reden“ sollen zum Engagement ermuntern. „So können wir unsere Anliegen in die Stadtgesellschaft tragen und Menschen zum Nachdenken bringen“, lautet Jürgen Groß’ Hoffnung.

Als erfahrene Pädagogin und ehemalige Schulleiterin weiß Barbara von Lauenstein, dass man nicht früh genug damit beginnen kann, junge Menschen für die Bedeutung der Demokratie zu sensibilisieren. Deshalb hat die Initiative einen Malwettbewerb für Esslinger Schülerinnen und Schüler ausgeschrieben, „der Kinder und Jugendliche auffordern soll, gestalterisch zu zeigen, wie wichtig es ihnen ist, dass wir weiterhin in Esslingen eine offene, bunte und vielfältige Gesellschaft haben“. Barbara von Lauenstein weiß: „Gerade für Kinder und Jugendliche, viele mit Migrationshintergrund, ist diese Zeit vielleicht eher angsteinflößend, weil sie gar nicht verstehen, was eigentlich passiert. Hier sind das Gespräch und auch die Umsetzung durch Bilder ein gutes Mittel, um ihnen die Bedeutung von sonst so abstrakten Begriffen wie Grundgesetz und Demokratie zu zeigen.“ Am Ende werden die Bilder in der Villa Merkel prämiert. (adi)

Termin: Das nächste Treffen von „Aufstehen! Initiative Esslingen“ ist am Dienstag, 7. Mai, um 19 Uhr im Café Maille. Infos gibt es per E-Mail bei Jürgen Groß: gross-plochingen@arcor.de