Foto: Peter Stotz
In der Wäldenbronner Straße wurde wegen einer Baustelle der Kreissparkasse ein kurzes Stück Gehweg gesperrt. Etliche Fußgänger nehmen statt der Umleitung den gefährlichen Weg auf der stark befahrenen Straße.
Die Kreissparkasse Esslingen-Nürtingen (KSK) lässt derzeit das Gebäude ihrer Filiale in der Wäldenbronner Straße im Esslinger Norden sanieren. Wegen der Baustelle wurde der Gehweg dort auf einer Länge von etwa 20 Metern gesperrt, eine Umleitung für Fußgänger eingerichtet. Viele von ihnen schlagen jedoch den kurzen Weg entlang des Bauzauns auf der Straße ein, was zuweilen gefährliche Situationen heraufbeschwört. Laut der KSK wird der Gehweg ab Mitte Dezember wieder benutzbar sein. Die Wäldenbronner Straße ist nicht nur eine der verkehrsreichsten im Esslinger Norden, sondern auch eine stark frequentierte Einkaufsmeile. Zwischen der Hohenkreuzkirche und dem Kreisverkehr im Norden der Straße finden sich Läden und Bäckereifilialen, ein Metzger und ein Supermarkt, Dienstleister und Arztpraxen. Entsprechend sind dort viele Fußgänger unterwegs.
Sie sollen – so zumindest der Wunsch der Planer – die Baustelle dadurch umgehen, dass sie einige Meter vor der Absperrung die provisorische Fußgängerampel nutzen, die Straße queren und nach rund 20 Metern ohne Ampel wieder zurück zur anderen Seite gehen. Von Süden her kommend weist nur ein kleines Schild die Fußgänger vage nach rechts Richtung Straße.
Anders als gedacht nehmen jedoch etliche Passanten den direkten Weg. Detlef Wortmann, der im Stadtteil lebt und oft in der Wäldenbronner Straße unterwegs ist, beobachtet dabei immer wieder kritische Situationen. „Viele Leute kommen mit schweren Taschen vom Supermarkt und wollen noch schnell zur Bank und zum Metzger. Die gehen nicht zur Ampel und dann wieder zurück, sondern weichen auf die Straße aus, auch Senioren mit Rollator und Schüler“, sagt er. Er ist der Ansicht, ein stabiles Dach zum Schutz der Passanten hätte ausgereicht. Das Ganze sei ein „großes Ärgernis“.
Wie Ulrich Unger, der Sprecher der KSK, informiert, werde die Filiale Hohenkreuz derzeit „im Zusammenhang mit den Dekarbonisierungsmaßnahmen unserer Filialen im Eigenbestand“ energetisch generalsaniert, der Kran und damit der Gehweg als Aufstellfläche würden noch einige Zeit benötigt. „Die aktuelle Verkehrsführung wurde gemäß der verkehrsrechtlichen Anordnung des Ordnungsamts der Stadt Esslingen ausgeführt. Im Rahmen der Vorbereitungsarbeiten war ein Verkehrsplaner bei den Planungen involviert“, berichtet Unger. Freia Günther, die stellvertretende Leiterin des Ordnungsamts, erkennt den Konflikt zwischen starkem Verkehr, hoher Fußgängerfrequenz und den Anforderungen der Baustelle. Sie gibt aber zu bedenken, dass die derzeitige Verkehrsführung „aufgrund der technischen Möglichkeiten und der räumlichen Platzverhältnisse vor Ort“ nicht anders zu bewerkstelligen gewesen sei.
Die Wäldenbronner Straße weise ein hohes Fußgängeraufkommen auf. „Daher sind im Bestand neben der Fußgängerampel an der Bushaltestelle Hohenkreuz und dem Kreisverkehr an der Kirchackerstraße auch zwei weitere bauliche Querungshilfen im Bereich des Supermarkts und des Metzgers vorhanden“, erklärt Günther. Die Verwaltung wisse allerdings, dass immer wieder Fußgänger diese Querungshilfen nicht nutzten. „Dieses Verhalten können wir auch durch zusätzliche Beschilderungsmaßnahmen nicht verhindern.“ Auch Roswitha Rostek, die Vorsitzende des Bürgerausschusses Wäldenbronn, Hohenkreuz, Serach, Obertal berichtet, dass „viele Leute entlang des Bauzauns in beiden Richtungen auf der Fahrbahn unterwegs sind“. Eine weitere Ampel würde nach ihrer Ansicht helfen, die Situation etwas zu entschärfen.
Die von Detlef Wortmann vorgeschlagene Tunnellösung für die Fußgänger sei nach den Informationen des Bürgerausschusses nicht möglich gewesen, da Kranlasten nicht über den Fußgängern schweben dürften. Die provisorische Fußgängerampel nahe des Supermarkts finde nach ihrer Beobachtung „großen Anklang“ und werde nicht zuletzt von den Menschen genutzt, die zum Ärztehaus gegenüber gehen. „Wir fordern deshalb, dass diese Ampel langfristig bleibt.“
Ulrich Unger stellt derweil eine Verbesserung in Aussicht „Es ist geplant den Kran Mitte Dezember abzubauen. Der Gehweg vor der KSK wird dann wieder für den Fußgängerverkehr nutzbar sein.“ (pst)