Foto: Roland Geltz
Dass es wieder ein interessanter Stadtteilspaziergang werden würde, hoffte Gudrun Becker, die Vorsitzende des Fördervereins Pliensauvorstadt und ihr Team, als sie dieses Event organisierten. Eine große Überraschung war es dann aber doch, dass am vergangenen Freitagnachmittag 53 Frauen und Männer kamen, um das gelbe Haus am Eingang der Pliensauvorstadt kennenzulernen. Offen war zunächst noch, ob die Teilnehmenden mehr über die1869 gleich nach der Pliensaubrücke erbaute Villa der Fabrikantenfamilie Gruner sehen oder mehr über die Arbeit des Stadtjugendring Esslingen e.V. (SJR) erfahren wollten . Wohl beide kamen auf ihre Kosten.
Staunend begrüßten der SJR-Leiter Martin Benz und die beiden Architekten Barbara Thiele-Höfler und ihr Gatte Erwin Höfler die große Gruppe. Man musste zweiteilen. Im Untergeschoss wurde über die Arbeit der SJR-Mitarbeiter*innen informiert. Oben stellten die Architekten das Werden und Wachsen des Hauses vor. Um dem Denkmalschutz gerecht zu werden, durfte vieles beim Umbau nur wohl überlegt verändert werden oder blieb unangetastet. Man dokumentierte mit Karten, Plänen und Fotos auch den Ursprung des Gebäudes. Bei der Führung waren viele Gegenstände in ihrer ursprünglichen Form zu sehen, z.B. ein Küchentisch, eine Badewanne und sogar einen Grunella Seifenspender.
Der Stadtjugendring, der im Frühjahr die Villa als neues Domizil bezog, ist die Dachorganisation von 38 in Essslingen in der Kinder- und Jugendarbeit aktiven Vereinen und Organisationen. Beratung und Hilfe im pädagogischen Bereich gehören zu seinen Aufgaben. Daneben bietet der SJR ebenfalls eigene Ferienfreizeiten an. C.a. 4.000 Kinder und Jugendliche nahmen 2021 daran teil. Den Esslingern sind vor allem das Spielmobil ein Begriff, Karamempel und das Postmichelfest. Bei einem Durchgang durch die Büros kamen die Besucher*innen mit einigen der 15 SJR-Mitarbeitenden ins Gespräch.