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Bücherei-Unterstützungskreis

Echter Mehrwert für die Innenstadt

Foto: BÜK

Die Diskussion über die Zukunft der Esslinger Stadtbücherei hat sich in den Haushaltsreden im Gemeinderat bemerkbar gemacht. Obwohl die Stadtverwaltung erst im Dezember sagen will, was machbar ist und was nicht, haben sich manche Gemeinderäte schon sehr auf die Pläne von OB Klopfer festgelegt, die Bibliothek in das freiwerdende Modehaus Kögel zu verlegen. Da kann man nur hoffen, dass die Stadt nicht nur um jeden Preis leere Schaufenster bei Kögel vermeiden will. Ganz egal, ob das der Bücherei guttut oder nicht.

Die Freien Wähler wollen, dass die Gelder, die für die Erneuerung der Stadtbücherei vorgesehen sind, für das Projekt gesichert werden. Unabhängig davon, ob sich der Gemeinderat wie versprochen an den Bürgerentscheid hält und die Bücherei im Bebenhäuser Pfleghof lässt oder ob er auch diesen Teil des Bürgerentscheids ingnoriert und einen Umzug zu Kögel beschließt: Wichtig ist, dass das eingeplante Geld gesichert wird. Sonst geht es wie mit der Rücklage für die neue Bücherei, wegen der sich OB Zieger und der Gemeinderat anfangs auf die Schulter geklopft haben, um plötzlich ganz zu vergessen, dass es diese Rücklage jemals gab.

Nicolas Fink von der SPD hat in seiner Haushaltsrede einen Kommentar des EZ-Chefredakteurs sehr gelobt, der zu den Plänen für einen Umzug der Bücherei zu Kögel geschrieben hatte: “Natürlich gibt es viele Detailfragen, die solche Einfälle schnell mal scheitern lassen können. Was aber nicht geschehen sollte: Diese Idee gleich mal abzubügeln, und sei es nur deshalb, weil es nicht die eigene ist.” Für Fink war das “die beste Formulierung.” Wenn es die SPD damit ernst meint, wird sie sicher auch den Vorschlag, die traditionelle Bücherei im beliebten Pfleghof zu lassen und im Kögel-Haus zusätzlich ein digitales Bürger- und Medienzentrum einzurichten, nicht einfach abbügeln, nur weil es nicht ihre eigene Idee war. So könnte man einen echten Mehrwert für die Innenstadt schaffen.