Foto: BÜK
Die Esslinger Zeitung hat kürzlich über ein neues Angebot der Tübinger Stadtbücherei berichtet: die “Bibliothek der Dinge”. Dort kann man Dinge ausleihen, die man nur selten braucht. Mehr als 1000 EZ-Leser haben das auf Facebook mit einem “Daumen hoch” gelobt, weil sie solche nachhaltigen Angebote gern auch in Esslingen hätten. Aber je besser eine “Bibliothek der Dinge” ausgestattet sein soll, desto mehr Platz braucht sie. Platz, der der Esslinger Bibliothek auch in Zukunft fehlt, wenn der Gemeinderat keine Erweiterung des Bebenhäuser Pfleghofs, sondern nur eine Sanierung der bestehenden Räume will. Die soll auf sieben Jahre verteilt werden. Aber nur, wenn der Gemeinderat alle zwei Jahre Geld für den nächsten Schritt bewilligt.
Derzeit hat die Esslinger Bücherei 2050 Quadratmeter. Die DIN-Norm will 3860 Quadratmeter, Bibliotheksverbände empfehlen für eine Stadt der Größe Esslingens 5700 Quadratmeter. Dass mehr Platz dringend gebraucht wird, haben die Fachleute der Städtischen Gebäude Esslingen dem Gemeinderat schon 2018 klargemacht: “unter einer Nutzungsfläche von etwa 3600 Quadratmetern wird ein kritischer Punkt erreicht. Sollte die letztlich realisierbare Nutzungsfläche zu deutlich unter diesem Schwellenwert liegen, ist ein zukunftsfähiges Büchereiprogramm nicht möglich.” Davon will heute niemand mehr sprechen. Warum eigentlich?
Alle, die neue Angebote in der Esslinger Stadtbücherei wollen, sollten sich klarmachen, dass Zusätzliches nur geht, wenn die Bücherei erweitert wird. Die Heugasse 11 wurde dafür extra gekauft. Bleibt es bei den bisherigen Flächen, kann das Angebot nur verbessert werden, wenn man an anderer Stelle Platz spart und dafür auf Bewährtes verzichtet. Esslingen hat mehr verdient.
Infos zum Unterstützungskreis unter www.wir-fuer-die-stadtbuecherei-esslingen.de