Foto: BÜK
Der Esslinger Gemeinderat hat am Montag über den Doppelhaushalt 2024/2025 gesprochen. Dass die Stadtbücherei häufig erwähnt wurde, ist klar. Ganz egal, was die Stadt mit unserer Bibliothek vorhat – für alles muss Geld da sein. Die Frage ist nur, ob und wann dieses Geld ausgegeben wird. Im Haushalt waren auch vorher schon Millionen eingeplant. Nur hat man sie nie ausgegeben. Wir erinnern uns: Im Dezember 2022 hat der Gemeinderat den Bürgerentscheid vom Februar 2019 einkassiert, dafür eine kleine Sanierung des Bebenhäuser Pfleghofs beschlossen. Schon in diesem Jahr sollte einiges passieren. Passiert ist so gut wie nichts. Manche vermuten, dass man schon vorher wusste, dass es nicht einmal die versprochene kleine Sanierung des Pfleghofs werden soll.
Die Freien Wähler haben erwähnt, das das Thema Stadtbücherei in keiner Haushaltsdiskussion fehlt. Stimmt! Die Frage ist nur, warum das so ist. Die Antwort ist einfach: Weil der Gemeinderat seit den Neunzigerjahren weiß, dass die Bücherei mehr Platz braucht, und seit mindestens zehn Jahren, wie groß der Sanierungs- und Erweiterungsbedarf ist – und weil trotzdem nichts passiert ist. Hätte man nicht nur geredet, sondern schon längst etwas gemacht, müsste man nicht mehr bei jedem Haushalt darüber sprechen.
Die SPD will die Hängepartie baldmöglichst beenden. Entscheidend ist nur, wie. Was es auf keinen Fall geben darf, ist eine Lösung, bei der man nur an die Innenstadt, aber nicht an das Wohl der Bücherei und ihrer Besucher denkt. Die Bücherei nur als Mittel zum Zweck zu verlagern, ist nicht akzeptabel. Wenn man wirklich etwas will, das der Bücherei UND der Innenstadt nutzt, dürfen die Bürger nicht das Gefühl haben, dass man an ihnen vorbei entscheidet. Eine ordentliche Beteiligung gehört sich schon wegen des Bürgerentscheids. Aber der war für fast alle Fraktionen nicht einmal mehr der Rede wert…