Foto: BÜK
Seit 30 Jahren setzen sich viele Esslingerinnen und Esslinger dafür ein, dass ihre Stadtbücherei im Bebenhäuser Pfleghof erweitert und modernisiert wird. Doch obwohl es im Februar 2019 einen Bürgerentscheid gab, der an Deutlichkeit nicht zu überbieten war, ist der entscheidende Schritt noch immer nicht geschafft. Der Gemeinderat hat den Bürgerentscheid inzwischen gekippt, weil man die Bücherei lieber ins leerstehende frühere Modehaus Kögel verlegen will. Was den Vermieter freuen würde, sehen viele Bürgerinnen und Bürger kritisch. Nun warten alle auf das Ergebnis einer Machbarkeitsstudie, die zeigen soll, ob sich das frühere Modehaus überhaupt für eine Bibliothek eignet und was die Stadt dort investieren möchte.
Mitglieder des Unterstützungskreises waren kürzlich in Augsburg, um sich die dortige Stadtbücherei anzuschauen. Sie haben nicht nur viele Ideen mitgebracht, sondern auch erfahren, wie man anderswo mit dem Büchereithema umgeht. Weil man das Thema in Augsburg so wie in Esslingen immer auf die lange Bank geschoben hatte, hat eine “Offensive für eine neue Stadtbücherei in Augsburg” 2005 ein Bürgerbegehren gestartet. Daraus ist später ein Förderverein entstanden mit dem Ziel, die neue Stadtbücherei in ihrer Lebendigkeit, Weltoffenheit, Leistungsstärke und Attraktivität zu unterstützen und sich bildungs- und kulturpolitisch zu engagieren. Petra Helmcke, die stellvertretende Vorsitzende des Fördervereins der Esslinger Stadtbücherei, war unter den Besuchern der Augsburger Stadtbücherei. Nach einem ausgiebigem Besuch der dortigen Bibliothek fand sie: “Es war beeindruckend, zu sehen, was eine Stadt für eine Bücherei tun kann, wenn sie erkannt hat, welches Potenzial in einer solchen Einrichtung steckt, wenn sich die ganze Stadt dafür einsetzt, das Beste daraus zu machen. Davon können wir Esslinger nur lernen.”