Foto: BÜK
Der Esslinger Oberbürgermeister Matthias Klopfer hatte 2022 zum “Jahr der Innenstadt” ausgerufen. Ein Jahr später hat sich die Situation nicht wesentlich verbessert. Weitere alteingesessene Geschäfte haben geschlossen, andere denken darüber nach. Mit Karstadt wäre noch ein Kundenmagnet weg. Wenn man mit Esslingerinnen und Esslingern spricht, merkt man, dass sich viele Menschen Sorgen um ihre Innenstadt machen. Ob das, was bisher getan wurde, für eine Verbesserung ausreicht, darf bezweifelt werden. Hundert neue Bänkchen werden nicht genügen. Dass Gemeinderat und Verwaltung ausgerechnet im “Jahr der Innenstadt” den klaren Bürgerentscheid zur Erweiterung der Stadtbücherei aufgehoben haben, war das falsche Signal.
Dabei wäre es so einfach, mehr für eine Belebung der Innenstadt zu tun. Eine Umfrage hat ergeben, dass die Stadtbücherei die größte Zustimmung unter den öffentlichen Einrichtungen hat. Vor Corona gab es dort durchschnittlich etwa tausend Besucherinnen und Besucher pro Tag – Kinder, Jugendliche, Familien, Schülerinnen und Schüler, Studierende, Ältere. Von anderen Bibliotheken weiß man, dass der Zuspruch nach einer Modernisierung drastisch zunimmt. Doppelt so viele Besucher würden aber doppelt so viel Platz brauchen. Mindestens. Wenn der Platz jetzt schon vorn und hinten nicht ausreicht, fällt es schwer, wesentlich mehr Menschen anzusprechen, die die Innenstadt weiter beleben würden. Die bisherigen Räume zu modernisieren ist wichtig. Aber es braucht mehr Flächen, damit sich mehr Menschen mit ihren ganz verschiedenen Bedürfnissen gut aufgehoben fühlen. Wenn man es ernst meint mit der Belebung der Innenstadt, muss unsere Bücherei wenigstens das Nachbarhaus Heugasse 11 zusätzlich bekommen. Das wäre ein erster Schritt.
Infos zum Unterstützungskreis unter www.wir-fuer-die-stadtbuecherei-esslingen.de