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Bücherei-Unterstützungskreis

Die Entscheidung naht

Foto: BÜK

Seit mehr als 30 Jahren warten viele darauf, dass sich in ihrer Stadtbücherei etwas tut. Da wäre es eigentlich höchste Zeit, dass der Gemeinderat endlich eine Entscheidung trifft. Am Montag soll es soweit sein, aber so richtig glücklich kann man darüber nicht ein. Viele haben gefordert, dass nicht nur ein Umzug ins Kögel-Haus in höchsten Tönen gelobt werden darf, sondern dass auch die Modernisierung des Bebenhäuser Pfleghofs eine faire Chance bekommen muss. Der Stadt war das egal. Sie hat immer nur für Kögel getrommelt. Wie man so zur besten Lösung für die Bücherei kommen will, ist schleierhaft. Da fragen sich manche, ob es wirklich der Bücherei und der Innenstadt-Entwicklung dient, wenn eine Entscheidung so einseitig vorbereitet wird.

Obwohl seit Monaten über die Kögel-Pläne diskutiert wird, sind noch viele Fragen offen. Was wird zum Beispiel aus dem Pfleghof, wenn die Stadtbücherei dort ausziehen müsste? Jeder weiß, dass der Erhalt des Pfleghofs in städtischer Hand nur ein frommer Wunsch ist. Wenn wir Pech haben, hat die Stadt irgendwann ein sanierungsbedürftiges Privatgebäude mit vielen Problemen gekauft, aber dann “völlig überraschend” kein Geld mehr, um den eigenen geschichtsträchtigen Pfleghof zu sanieren und zum Kulturquartier zu machen. Keiner kann dann behaupten, man hätte das nicht ahnen können.

In den letzten Monaten wurden viele Fragen gestellt, um zu verhindern, dass sich die Stadt ohne Not auf etwas einlässt, womit niemand so richtig glücklich wird. Es wäre nicht das erste Mal, dass Kritiker von umstrittenen Projekten mit ihren Einwänden abgebürstet werden, um hinterher zu erleben, dass sie mit vielem mehr Recht hatten, als ihnen lieb sein konnte.