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Bücherei-Unterstützungskreis

Die Bürgerinnen und Bürger entscheiden

Foto: BÜK

Jetzt gibt es keinen Zweifel mehr: Über die Zukunft der Stadtbücherei wird nicht die Stimme des Oberbürgermeisters entscheiden. 9470 Esslinger wollen die Standortfrage in einem Bürgerentscheid geklärt haben. Das ist richtig und wichtig im Sinne der kommunalen Demokratie. Immerhin gab es schon 2019 einen Bürgerentscheid, der ein eindeutiges Votum für die Modernisierung und Erweiterung des bisherigen Büchereistandorts im Pfleghof gebracht hatte. Viele haben sich geärgert, dass der Gemeinderat diese klare Entscheidung nach drei Jahren einfach weggewischt hat. Dass nun erneut die Bürgerschaft entscheidet, ist ein Gebot der Fairness.

Dazu gehört auch, dass bis zum Bürgerentscheid im März 2026 keine vollendeten Tatsachen geschaffen werden. Deshalb muss es hellhörig machen, wenn manche jetzt sogar öffentlich fordern, man könne ja das Nachbarhaus Heugasse 11 schon mal verkaufen, weil das sowieso nicht mehr gebraucht werde. Wer so argumentiert, weiß genau, dass er einer Bücherei im Pfleghof damit jede Erweiterungsmöglichkeit nehmen würde. So, wie man das frühere Stadtwerke-Gebäude in der Weststadt bereits anderweitig verplant hat, ohne abzuwarten, ob es – wie geplant – als Interimsquartier für die Zeit des Bücherei-Umbaus gebraucht wird.

Wer es ernst meint mit dem Bürgerwillen, sollte die Standortentscheidung nicht einseitig beeinflussen. Seit den 90er Jahren war die Heugasse 11 immer für die Büchereierweiterung reserviert. Mehrfach wurden Konzepte dafür entwickelt. Dann sollte man sich jetzt auch ernsthaft Gedanken machen, wie aus der Heugasse 11 ein attraktives Lernhaus mit vielen Arbeitsplätzen werden kann. Merke: Wer etwas nicht will, findet Gründe. Wer etwas will, findet Wege.