Foto: BÜK
Finanzbürgermeister Ingo Rust hat einen strengen Sparkurs angekündigt. Die Erweiterung und Modernisierung unserer Bücherei, wie sie beim Bürgerentscheid von so vielen gefordert wurde, hat OB Klopfer schon vor Wochen angezählt, weil die Kosten explodiert seien. Das ist auch bei anderen Projekten so, nur, dass man dort nach Lösungen sucht. Stattdessen wird die Bücherei schlechtgeredet. Manche sagen, die Pläne, die bisher alle in den höchsten Tönen gelobt hatten, seien übertrieben. Der OB spielt das Projekt herunter und sagt, dass die Bibliothek von einem Großteil der Esslingerinnen und Esslinger nicht benutzt werde. Dieselbe Bibliothek, die er im Wahlkampf als den “zentralen Bildungs- und Kulturstandort” der Stadt gefeiert hatte.
Die Stadtverwaltung will erst den Sanierungsstau beseitigen und die Finanzen in Ordnung bringen, bevor sie an eine größere Bücherei denkt. Dass die Bibliothek ein großer Teil des Sanierungsstaus in Esslingen ist, wird verschwiegen. “Seit den Neunzigerjahren ist dort nicht mehr viel passiert”, sagt Hermann Beck vom Unterstützungskreis der Stadtbücherei. “Ständig wurde man vertröstet, weil angeblich die große Lösung kommt. Jetzt soll sie wieder vom Tisch gewischt werden. Dass dringend mehr Platz gebraucht wird und dass an Selbstverständlichkeiten wie Barrierefreiheit nicht zu denken ist, kümmert keinen.” So wenig wie die Tatsache, dass vor Jahren eine 25-Millionen-Euro-Rücklage angelegt wurde, damit das Projekt auch in schwierigen Zeiten möglich wird. “Darüber muss mit den Bürgerinnen und Bürgern diskutiert werden,” finden Petra Helmcke und Friedemann Gschwind vom Unterstützungskreis. “Und zwar bald und nicht erst kurz bevor der Gemeinderat am 21. November entscheidet.”
Infos zum Unterstützungskreis unter www.wir-fuer-die-stadtbuecherei-esslingen.de