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Der Gemeinderat wird jetzt doch nicht im November über die Modernisierung und Erweiterung der Stadtbücherei Esslingen entscheiden, sondern am 19. Dezember. Bisher ist weder bekannt, wie der bauliche und der finanzielle Umfang aussieht, noch welche Varianten es gibt und über welchen Zeitraum diese Maßnahmen durchgeführt werden sollen.
Bei der Veranstaltung des Unterstützungskreises am 20. Oktober hat Beate Meinck, die Geschäftsführerin des baden-württembergischen Bibliotheksverbandes und Leiterin der Stadtbibliothek Reutlingen, in überzeugender, kenntnisreicher und überzeugender Manier dargestellt, was eine Bibliothek braucht, um den Anforderungen gerecht werden und ihre Aufgaben gut erfüllen zu können.
Dabei darf man nicht nur von den Kosten reden sondern sollte auch den Nutzen für die Stadtgesellschaft sehen und bewerten. Bibliotheken sind Bildungs-, Kultur- und Begegnungsorte, gemeinschaftsstiftend, mit niedrigschwelligem Zugang, integrativ, fördern Teilhabe und den gesellschaftlichen Zusammenhalt, werden in diesen Zeiten als Aufenthaltsorte und Treffpunkte noch wichtiger.
Im Bibliotheksentwicklungsplan Baden-Württemberg (2021) steht: “Zur Entfaltung ihrer Potenziale benötigen Bibliotheken ausreichende räumliche, technische und personelle Ressourcen.” Die Stadtbücherei Esslingen braucht schlicht und ergreifend viel mehr Platz. Die Stadtbibliothek Reutlingen hat mehr als die doppelte Publikumsfläche.
Erfahrungen in anderen Städten zeigen, dass nach Modernisierungen/Erweiterungen von Büchereien die Besucherzahlen deutlich ansteigen, um bis zu fünfzig Prozent. In die Stadtbücherei kommen derzeit etwa tausend interessierte Menschen. In “Zukunft Innenstadt – Analysen zur Situation und zu Perspektive der Esslinger Innenstadt”, einer städtischen Publikation, wird die Stadtbücherei als wichtiger Frequenzpunkt bezeichnet und 2022 als Jahr der Innenstadt ausgerufen. Was entscheidet der GR am 19.12.?