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TRD Tierrettung/Tierambulanz Mittlerer Neckar gem. GmbH

Biber auf Irrwegen

Foto: JR

Ein Biber hat sich in Altbach verlaufen. Er war nur leicht verletzt, saß aber dafür auf dem Trockenen. Die Polizei und die Tierrettung haben ihn gesichert, versorgt und ans Wasser gebracht. Es war fast Mitternacht, als die Polizei bei der Tierrettung anrief. Sie hatten einen Biber auf der Hauptstraße in Altbach gefunden. Als er auf einer Verkehrsinsel in einer Hecke verschwand, regelten sie umsichtig den wenigen Autoverkehr und riefen die Tierrettung an. Unser Mitarbeiter Jürgen R. ist erfahren und unerschrocken. Er machte den Biber aus und packte zu – aber der Biber auch! Der Lederhandschuh hat seinem Biss abgehalten. Naja, dafür sind die Handschuhe ja da und sie kosten auch eine Stange Geld. Gemeinsam mit der Polizei wurde der Biber ins Fahrzeug gebracht. Die Wunde am Kopf wurde ausgespült. Ansonsten hatte er keine Verletzungen, deshalb war auch keine weitere  Behandlung notwendig. Er konnte wieder ausgesetzt werden. Die Frage war jetzt, WO. In der Regel laufen Biber nicht auf asphaltierten Straßen herum. Wenn er also auf Abwegen war, wäre die nächstgelegene Wasserstelle wohl der richtige Ort. In Google Maps fand Jürgen ein Bächle in der Nähe, das in den Neckar mündete. Du liebe Zeit! Wenn der  Biber wirklich von dort kam, bedeutete es, dass er über die vielen Bahngleise gelaufen sein muss! Der Nager hat Glück gehabt, denn auch auf den Schienen ist nachts weniger los. So wurde er ganz in der Nähe des Bächles wieder ausgesetzt. Er würde seinen Weg zum Wasser von da aus finden. Seine Wunde war versorgt und seine Orientierung wiederhergestellt. Jürgen R. fuhr nach dem Einsatz ins Krankenhaus, um seine Wunde versorgen zu lassen. Auch wenn der Lederhandschuh dem Biss standgehalten hat, trug er doch eine Verletzung am Handballen davon. Denn Biber beißen erst zu und reißen dann eine Wunde. Und wie wir wissen, „knabbern“ sie mit ihren starken Vorderzähnen ganze Baumstämme durch.