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VCD Esslingen e.V.

Bessere Alternativen zum Brücken-Neubau

Mettingen, Brühl und Weil gehören zusammen und bilden einen gemeinsamen Bürgerausschuss-Bezirk. Die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke verbindet die drei Stadtteile autogerecht miteinander und mit der B10. Für Fußgänger und Radfahrende ist sie voller Hindernisse und schlichtweg gefährlich. Die Bedienung von Brühl mit einer barrierefreien Busanbindung scheint über die Brücke unmöglich. Am kommenden Montag befasst sich der Gemeinderat mit der Zukunft der Brücke, deren Abriss und Neubau die Stadt im Jahr 2021 plant. Die Stadträte sollen schon vor dem ersten Spatenstich Mehrkosten von 5 Millionen Euro zustimmen.

Der Verkehrsclub Deutschland (VCD), Kreisverband Esslingen ist der Ansicht, dass der reine Wiederaufbau von autogerechter Infrastruktur in keiner Weise zukunftsorientiert ist. Ob die Brücke in der herkömmlichen Form überhaupt benötigt wird, hält er angesichts der bevorstehenden Neugestaltung von Mobilität für höchst fraglich. Der fehlende Steg für den kräftig anwachsenden Fußgänger- und Radverkehr zwischen Brühl und Weil über die B10 würde nach Berechnungen der Stadt gerade mal 4,7 Millionen Euro kosten – weniger als die nun zur Abstimmung stehenden Mehrkosten für die Autobrücke. Für dieses Geld würden die bisher von der Schiene abgehängten Stadtteile eine attraktive S-Bahn-Anbindung und sichere Schulwege erhalten.

Dazu müsste der Baubeschluss für die Hanns-Martin-Schleyer-Brücke in der aktuell schwierigen finanziellen Lage zurückgestellt und neu bewertet werden. Die Belastung der Brücke könnte sofort durch eine Umlenkung des Daimler-Werksverkehrs und des B10-Zubringerverkehrs über die Hafenbahnbrücke reduziert und ihre Lebensdauer eventuell verlängert werden. Mit einer Beschränkung auf Tempo 30 und zwei Fahrspuren könnten Fußgänger und Radfahrende profitieren und die Landwirte ihre Felder bequem erreichen.