Foto: BÜK
Die Entscheidung über die Stadtbücherei rückt näher, und für viele war von Anfang an klar, dass sie – Fakten hin oder her – einen Umzug ins frühere Mode-Haus Kögel wollen.Der OB will so wenig Leerstand wie möglich in der Innenstadt, weil das kein gutes Zeugnis fürs Rathaus ist. Ob ein Umzug für die Bücherei und ihre vielen Nutzer die beste Lösung ist, steht auf einem anderen Blatt. Und wenn der Pfleghof jahrelang leer steht, fällt das viel weniger auf als ein leerer Kögel.
Die letzten Monate haben gezeigt, dass es vieles zu bedenken gibt. Schließlich ist nicht alles Gold, was auf den ersten Blick verführerisch glänzt. Viele Fragen wurden in den letzten Monaten gestellt, längst nicht alle sind beantwortet worden, und noch immer kommen neue Fragen hinzu. Da überrascht es schon, dass der Gemeinderat trotzdem am 30. Juni entscheiden will. Schließlich hängt einiges an der Entscheidung dran. Ein Umzug der Bücherei hätte auch Folgen für das Gelbe Haus, die Heugasse 11, den Bebenhäuser Pfleghof und das Schwörhaus. Einfach mal einen Aspekt rauspicken in der Hoffnung, dass sich der Rest schon irgendwie passend machen lässt, ist arg kurz gedacht. Wenn’s nicht klappt, zahlen die Bürgerinnen und Bürger die Zeche.
Nur ein Beispiel von vielen: Die städtische Werbeabteilung, die die Kögel-Pläne gern in schönsten Farben zeichnet, hat kürzlich angemerkt, dass das frühere Modehaus mit seinen großzügigen Glasfronten selbstverständlich klimatisiert werden würde. Nur wenige Tage später hat der Klimarat gewarnt, dass die Stadt schon jetzt ihre Klimaziele klar verfehlen würde. Ist es da sinnvoll, noch ein weiteres klimatisierungsbedürftiges Gebäude zu kaufen?