Foto: BÜK
Demnächst soll der Gemeinderat darüber entscheiden, ob unsere Stadtbücherei im Bebenhäuser Pfleghof modernisiert wird oder ob sie lieber ins frühere Mode-Kaufhaus Kögel umziehen soll. Wenn man den Oberbürgermeister hört oder Äußerungen der Stadtverwaltung liest, hat man den Eindruck, dass der Bücherei gar nichts Besseres passieren kann als ein Umzug zu Kögel. Seit Monaten werden uns die Vorzüge dieses Gebäudes mit allen Mitteln angepriesen.
Über kleinere Ungereimtheiten wie die Tatsache, dass die Gebäude Fischbrunnen 4 und 4/1, die man anfangs unglaublich wichtig fand, plötzlich weggefallen sind, geht die Stadt elegant hinweg. Das Lese-Wohnzimmer im Schaufenster, das früher mal im Erdgeschoss Passanten neugierig machen sollte, “kann alternativ im 1. Obergeschoss im Bereich der Schönen Literatur kompakter untergebracht werden, ggf mit exklusiven Leseplätzen überall in den Gebäudeteilen”, schreibt die Stadt. Dass es exklusive Leseplätze im Pfleghof schon lange gibt – Schwamm drüber! Oder die “Zockergrotte”, die im Untergeschoss geplant und selbstverständlich nur dort und nicht im Pflghof möglich war: “Kann alternativ im Untergeschoss Hauptgebäude Zehentgasse 1 untergebracht werden. Ggf. muss auf Lagerflächen verzichtet werden.”
Und noch etwas vermisst man: Niemand hat bisher erklärt, wie das Bücherei-Team den gewohnt guten Service bieten will, wenn in Zukunft vier statt bisher zwei Etagen zu bespielen wären. Soll das mit dem bisherigen Personalbestand funktionieren oder wird es zusätzliche Stellen geben? Wer gern erklärt, dass ein Umzug ins Kögel-Gebäude nur zum Besten des Bücherei-Teams sei, muss solche Fragen beantworten. Schon vor der Standort-Entscheidung.