Foto: BÜK
Bis zur Sommerpause soll (wieder mal) eine Entscheidung über die Zukunft der Esslinger Stadtbücherei fallen. Die große Frage lautet nun: Wird der Bürgerwillen endlich respektiert und die Bibliothek im Bebenhäuser Pfleghof modernisiert und ins Nachbargebäude Heugasse 11 erweitert? Oder setzen sich diejenigen durch, die die Bücherei um jeden Preis ins frühere Modekaufhaus Kögel verlegen wollen?
Viele wundern sich, mit welchem Elan sich die Stadt bemüht, die Vorzüge des Kögelhauses hervorzuheben. Sie würden sich wünschen, dass die Verwaltung auch nur halb so viel Begeisterung und Energie aufbringen würde, um die Qualitäten und Möglichkeiten des Pfleghofs und der Heugasse 11 gleichberechtigt gegenüberzustellen. Stattdessen wird alles dafür getan, den Pfleghof kleinzureden. Ganz zu schweigen von der Heugasse 11, die die Stadt vor Jahren als Erweiterungsmöglichkeit für die Bücherei gekauft hatte.
Die Heugasse 11 wurde vor Jahren geräumt, seither hat man sie “herunterkommen lassen.” Das darf nun kein Argument sein, um das Gebäude schlechtzureden. Die Stadt hat die Sanierungslosten für die Heugasse 11 mit 12 Mio beziffert. Der frühere Stadtrat Eberhard Scharpf, ein anerkannter Fachmann für die Sanierung historischer Gebäude, hatte das aber schon 2022 bezweifelt und einen weitaus geringeren Betrag geschätzt. Die Stadtverwaltung hatte ihm damals versprochen, ihm alle Unterlagen zukommen zu lassen, damit er die Kostenschätzung begutachten kann. Bekommen hat er sie nie. Weil die 12 Mio einer unabhängigen Prüfung nicht standhalten, weil man die Stadtbücherei nicht im Pfleghof und dem Nachbargebäude haben möchte? Merke: “Wer etwas will, sucht Wege. Wer etwas nicht will, sucht Gründe.”