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OB Klopfer erzählt gern, dass er viel Zuspruch bekommt für seinen Plan, die Stadtbücherei vom Bebenhäuser Pfleghof in das frühere Modehaus Kögel zu verlegen. In einer Veranstaltung des Fördervereins der Stadtbücherei sah das ganz anders aus. Etwa 180 Besucherinnen und Besucher waren in den Bürgersaal des Alten Rathauses gekommen, um sich über die Pläne der Stadt zu informieren und zu sagen, was sie über Klopfers Bücherei-Pläne denken. Zwei Stunden lang wurde lebhaft diskutiert, und ganz zum Schluss konnten die Zuhörer abstimmen. Da war von großem Zuspruch für die Kögel-Pläne nichts zu spüren: Gerade mal zwei Zuhörer waren für einen Umzug der Bücherei, der Rest will lieber, dass die Bücherei im Pfleghof bleibt. So, wie das die Esslingerinnen und Esslinger beim Bürgerentscheid 2019 beschlossen haben.
Viele Esslinger können nicht verstehen, weshalb Politiker viel von Bürgerbeteiligung reden, der Gemeinderat aber mit großer Mehrheit den Bürgerentscheid nach drei Jahren wieder aufgehoben hat. Und noch weniger können Sie verstehen, weshalb viele Stadträtinnen und Stadträte einen Umzug ins Kögelgebäude unbedingt wollen, obwohl ganz vieles noch nicht klar ist. Hermann Beck und Petra Helmcke, der Vorsitzende des Fördervereins und seine Stellvertreterin, zeigten im Bürgersaal, wie viele Fragen und Ungereimtheiten es bei den Kögel-Plänen noch gibt. Durch Äußerungen aus dem Publikum wurde die Liste immer länger. Viele kritisierten, dass die Stadt immer von ihrer schlechten Finanzlage spricht und an wichtigen Dingen wie dem Stadtticket spart, während sie für viel Geld ein Gebäude anmieten will, obwohl viele Bürger die Bibliothek lieber in einem modernisierten und erweiterten Pfleghof haben wollen. Mal sehen, wer bei der Gemeinderatswahl am 9. Juni viel Zuspruch bekommt.
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