Soldaten in Uniform sieht man selten in Esslingen. Seit Mitte August sind Soldaten des Artilleriebataillons 295 der Deutsch-Französischen Brigade aus Stetten am kalten Markt im Rahmen eines Amtshilfeersuchens des Gesundheitsamtes im Landratsamt im Einsatz. Markus Grübel stattete den fleißigen Helfern einen Besuch ab und sprach mit Landrat Heinz Eininger und Gesundheitsdezernent Christian Baron über die vielfältigen Herausforderungen, die der Landkreis coronabedingt bewältigen muss. In Schichten mit 14 Soldaten werden die sogenannten „Aussteigekarten“ von Reiserrückkehrern aus Risikogebieten mit Zielflughafen Stuttgart digitalisiert und den zuständigen Gesundheitsämtern weitergeleitet. Jeden Morgen bringt ein Fahrer mehrere schwarze Boxen ins Landratsamt. Die rund 2000 Karten, die täglich bearbeitet werden sind nach Flug, Datum und Abflugort sortiert. Besondere Herausforderungen sind dabei schwer lesbare Handschriften und unvollständige Angaben. Dies erschwert die Arbeit zusätzlich und erfordert aufwändige telefonische Nachfragen, auch weil nicht jede Fluggesellschaft die Passagierlisten mit aushändigt. „Auf unsere Bundeswehr ist wie immer Verlass. Die Soldaten arbeiten auch am Wochenende durch und leisten einen wichtigen Beitrag zur Eindämmung des Coronavirus“, so Grübel. Künftig sollen solche Aufgaben auch vom neuartigen Heimatschutzdienst „Dein Jahr für Deutschland“ übernommen werden, den die Bundeswehr ab April 2021 anbietet und damit eine neue Möglichkeit schafft, einen Dienst zu leisten, der dem Allgemeinwohl zugutekommt. Was Grübel besonders freut ist, dass die Esslinger Bürger die Soldaten nach deren Empfinden sehr gut aufnehmen und ausgesprochen freundlich sind. Vielleicht wird es ja doch noch was mit dem feierlichen Gelöbnis in Esslingen, welches Grübel bereits letztes Jahr angeregt hat.
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