Foto: SJR
Der Esslinger Stadtjugendring feiert 2023 sein 50-jähriges Bestehen. Manches hat sich seit der Gründung verändert – geblieben sind das breite Spektrum der 37 Mitgliedsorganisationen und das Engagement derer, die im Dachverband der örtlichen Jugendorganisationen mitarbeiten.
50 Jahre sind in der Jugendarbeit eine lange Zeit. Bedürfnisse und Erwartungen junger Menschen verändern sich, Angebote müssen kontinuierlich angepasst werden. Der Esslinger Stadtjugendring (SJR) hat es sich zum Ziel gesetzt, stets auf der Höhe der Zeit zu bleiben und all das im Blick zu behalten, aufzugreifen und zu unterstützen, was für die junge Generation wichtig ist. Vieles hat sich seit der Gründung im April 1973 verändert. Geblieben ist das Bild eines lebendigen, bunten und innovativen Dachverbands der Esslinger Jugendorganisationen und -verbände. Dass ein so breit aufgestellter Stadtjugendring weiter gebraucht wird, ist für die Vorsitzende Ina Hahn und den Geschäftsführer Markus Benz überhaupt keine Frage.
37 Mitgliedsverbände und Organisationen sind unter dem Dach des Esslinger Stadtjugendrings vereint. Das Spektrum reicht von der Agapedia, die Projekte zur Förderung von hilfsbedürftigen und Not leidenden Kindern aufbaut, über die Bergwacht, die kirchliche Jugendarbeit, die politischen Jugendorganisationen oder die Sportjugend bis hin zur Jugendfarm, den Stage Divers(e) und der offenen Jugendarbeit. Jede Mitgliedsorganisation entsendet Delegierte in die Mitgliederversammlung – um alles, was über das Jahr anfällt, kümmert sich die Geschäftsstelle. Diese hat ihren Sitz neuerdings in einer einstigen Fabrikantenvilla in der Pliensauvorstadt – die Freiflächen im Umfeld bieten dem SJR ganz neue Möglichkeiten. Dass die Stadt den Umzug ermöglicht hat, wertet Benz als Zeichen der Wertschätzung, das auch von jungen Leuten als solches wahrgenommen werde.
Viele von denen, die sich heute im Esslinger Stadtjugendring engagieren, haben in jungen Jahren selbst an Angeboten des SJR teilgenommen. „Uns alle verbindet, dass wir für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen brennen“, sagt Markus Benz. „Man spürt, mit wie viel Herzblut alle bei der Sache sind.“ Und Ina Hahn betont: „Die Vielfalt der Aufgaben und Akteure macht diesen Verein so bunt.“ Ganz egal, mit welchem persönlichen Hintergrund sich jemand für die Mitarbeit entschieden hat: Alle teilen die Überzeugung, dass es richtig und wichtig ist, sich für die Belange und Interessen junger Menschen einzusetzen, ihnen Entfaltungsmöglichkeiten zu bieten und sie zu unterstützen, wenn neue Ideen geboren werden. Der Stadtjugendring sieht sich als Interessenvertreter der jungen Generation, als Unterstützer der verbandlichen und offenen Jugendarbeit, als Netzwerker, als Ermöglicher, Ideengeber und Organisator unterschiedlichster Angebote für Kinder und Jugendliche. Weil die Stadt viele Aufgaben in diesem Bereich an den SJR übertragen hat, sorgt sie für deren Finanzierung. Gelder aus dem Landesjugendplan sowie Fördermittel etwa von der Aktion Mensch spielen im Budget ebenfalls eine wichtige Rolle. „Ehrenamtlich wäre all das in klassischen Vereinsstrukturen nicht mehr zu stemmen“, sagt Ina Hahn. 13 Teammitglieder in der Geschäftsstelle, im Jugendbüro, beim Spielmobil und in der offenen Jugendarbeit verzeichnet die Webseite des SJR. Sie kümmern sich um die Verbesserung der Lebenssituation von Kindern und Jugendlichen und deren Interessenvertretung in politischen Gremien, um die fachliche Weiterentwicklung der Kinder- und Jugendarbeit, sie bieten Beratung und Unterstützung von Verbänden und Gruppen, initiieren Aktionen, vernetzen Akteure, schulen, beraten und begleiten Ehrenamtliche, bearbeiten und verteilen Fördergelder und bieten einen Verleih von Zelten, Veranstaltungsbedarf und Spielgeräten an.
Internationale Arbeit wird traditionell großgeschrieben. Mit Uomo Morto besitzt der SJR ein ökologisches Bildungshaus in der Toskana, mit Karamempel wird in der Sommerzeit eine Kinderspielstadt organisiert, in der die Kleinen das Leben der Großen ausprobieren. Mit dem Stadtstrand wurde ein Format entwickelt, das Kindern und Jugendlichen vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten bietet. Das Projekt Mimamo+ bietet Mitmachmomente und setzt Zeichen für die Inklusion.
Und natürlich stand 2023 bisher ganz im Zeichen des 50-jährigen SJR-Jubiläums – einer der Höhepunkte war ein Kinderfest, das etwa 3000 Besucherinnen und Besuchern rund ums neue Domizil in der Stuttgarter Straße und auf der Pliensaubrücke zeigte, wie facettenreich Kinder- und Jugendarbeit in Esslingen sein kann. Und was wünscht man sich beim SJR für die Zukunft? Ina Hahn und Markus Benz müssen darüber nicht lange nachdenken: „Wir wünschen uns, dass der Stadtjugendring weiter so lebendig bleibt, dass die Arbeit auch in Zukunft so viel Spaß macht, dass es immer genügend Ehrenamtliche gibt, die sich für Kinder und Jugendliche engagieren, dass wir uns immer weiterentwickeln und dass wir weiter von der Stadt so unterstützt werden. Ohne diese Wertschätzung wäre diese bunte Vielfalt unserer Angebote nicht möglich.“ (adi)