Foto: Roberto Bulgrin
Die Esslinger Burg wird wieder zum Filmpalast, wenn das Kommunale Kino (Koki) vom 27. Juli bis 5. August Livemusik und angesagte Filme in einzigartigem Ambiente präsentiert. Seit 29 Jahren lockt das Kino auf der Burg Gäste aus der ganzen Region. 2022 wurden fast 20 000 Besucherinnen und Besucher gezählt, und die Veranstalter hätten nichts dagegen, wenn es diesmal noch einige mehr werden würden.
Im Kultursommer 1993 machte das Kommunale Kino die Esslinger Burg erstmals zum Filmtheater unter freiem Himmel. Seither ist das sommerliche Lichtspielspektakel im Esslinger Veranstaltungskalender gesetzt. Das Koki-Team hat von Jahr zu Jahr weiter am Konzept gefeilt, eine ausgeklügelte Illumination rückt die Burg ins rechte Licht, mehr als 140 ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen für eine reibungslose Organisation. Und weil auch das gastronomische Angebot stimmt, kommen viele Besucher schon kurz nach Einlassbeginn um 19 Uhr auf die Burg, um sich auf einen schönen Abend einzustimmen, ein Gläschen an der Cinebar zu genießen und danach einer der Livebands zu lauschen, die Musik passend zum jeweiligen Film servieren. Manche bevorzugen einen der rund 1800 Hochlehner-Stühle, andere rollen lieber Decken und Isomatten aus, um es sich auf dem Rasen bequem zu machen.
Die Vorbereitungen für das Festival beginnen schon Monate vorher. „Es ist eine knifflige und verantwortungsvolle Aufgabe, das Programm für die wenigen Termine, die zur Verfügung stehen, zusammenzustellen“, betont Sibylle Tejkl, die mit Stefan Hart die Geschäfte des Kommunalen Kinos führt. „Unser Ziel muss es sein, möglichst viele Gäste anzusprechen, ihnen einen schönen Abend zu bescheren und einen guten Mix aus Arthaus- und Mainstream-Kino zu finden“, erklärt Hart.
Ein 15-köpfiges Team hat sich der Filmauswahl gewidmet, unzählige Filme gesichtet und bewertet. „Dabei ist es nicht immer leicht, persönliche Vorlieben oder Abneigungen zugunsten einer einigermaßen objektiven Einschätzung beiseitezulassen“, weiß Sibylle Tejkl aus Erfahrung. Erst wenn die Hauptfilme feststehen, sucht ein Kurzfilmteam die Vorfilme aus, dann macht sich ein weiteres Team an die Auswahl passender Bands für das Vorprogramm.
Eröffnet wird das Festival am Donnerstag, 27. Juli, mit Sönke Wortmanns Komödie „Der Nachname“ – einer gelungenen Fortsetzung der Erfolgsproduktion „Der Vorname“. Filmfans erinnern sich sicherlich noch gern an die herzerwärmende Komödie „Fisherman’s Friends“, die vor Jahren in den Kinos lief. Demnächst soll die Fortsetzung „Fisherman’s Friends – eine Brise Leben“ starten. Auf der Burg ist dieser Streifen schon einen Monat vor dem offiziellen Kinostart zu sehen (28. Juli). Von der Suche junger Menschen nach ihrer sexuellen Identität erzählen Florian David Fitz und Hüseyin Tabak in „Oskars Kleid“, der am 29. Juli auf der Burg zu sehen ist. Und mit Benito Zambranos „Die Insel der Zitronenblüten“ (30. Juli) und Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“ (2. August) sind zwei bildstarke Verfilmungen von Weltbestsellern zu sehen.
Ruben Östlands rabenschwarze Satire „Triangle Of Sadness“ (31. Juli) hält der Gesellschaft auf unterhaltsam-provokante Weise den Spiegel vor. Auf dem schmalen Grat zwischen Romantik- und Culture-Clash-Komödie bewegt sich stilsicher Shekhar Kapurs „What’s Love Got To Do With It?“ (1. August). Die Tragikomödie „Einfach mal was Schönes“ von Regisseurin Karoline Herfurt läuft am 3. August. Einer der Favoriten der Programmgruppe ist Cédric Klapischs romantische Komödie „Das Leben – ein Tanz“ (4. August). Zum Festivalfinale gibt es großes Kino, am 5. August läuft James Mangolds „Indiana Jones und das Rad des Schicksals“. (gw/hin)
Info: Tickets im Vorverkauf unter www.kinoaufderburg.de sowie bei Provinzbuch in der Küferstraße.