Foto: Sibylle Ermel
Wenn am Freitag die Vereine und Organisationen ihre Zelte für das Schwörfest aufbauen, wird das Interkulturelle Forum Esslingen adg beginnen, sein Büro im Komma auszuräumen. Denn der etablierte Verein wird in Zukunft keine eigene Adresse mehr haben; schon längst gibt es keinen niederschwelligen Zugang mehr, das Grundprinzip zur Integration.
Unser Verein wurde 1986 gegründet; er hat über hundert Mitglieder verschiedener Nationalitäten, und er hat sich immer für Integration und Gleichberechtigung eingesetzt.
Von Anfang an unterstützten wir deshalb die Gründung einer Dachorganisation und wir sträubten uns aus diesem Grund auch nicht gegen den Wegfall der Deutschkurse, die über 25 Jahre lang als besonders niederschwellige Angebote große Anerkennung fanden.
So waren wir jedoch gezwungen, unsere Geschäftsstelle zu schließen und unsere Bürokraft zu entlassen.
Zumindest ein Jahr wollten wir selbst als Vorstand den Verein in seinen bisherigen Strukturen im Ehrenamt über Wasser halten, bis wir bei der Dachorganisation „Fomi“ ein neues Büro und neue Aufgaben bekommen sollten.
Doch unsere aktuelle Situation: Möglichst bald muss unser Büro vollständig ausgeräumt sein, ohne eine Möglichkeit, all die Unterlagen und Utensilien von vielen Jahren aktiver gemeinschaftsfördernder Vereinsarbeit unterbringen zu können.
Unsere 37-jährige Erfahrung, von Sprachkursen bis zur Anbindung der Antidiskriminierungsstelle, vom Internationalen Frühstück bis zum Mitwirken beim Programm zum Theodor Haecker Preis, von Internationalen Wochen gegen Rassismus bis zum AK Sprache und AK Netzwerk für Familien, von der Zusammenarbeit mit Städtischen Einrichtungen bis zur Kooperation mit Dieselstraße, Koki und weiteren Kultureinrichtungen, all dies wird leider keinen Bestand haben können.
Es passt einfach nicht zusammen: Das Feiern und das Räumen!