Foto: BÜK
Die Internationale Grundschul-Lese-Untersuchung (IGLU) hat ein bedenkliches Ergebnis gebracht: Deutsche Schülerinnen und Schüler der vierten Jahrgangsstufe sind in puncto Lesekompetenz nur noch Mittelmaß – die Unterschiede zwischen den Lesestärksten und den Leseschwächsten sind riesengroß. Ein Viertel der getesteten Kinder erreicht beim Lesen nicht mal mehr den internationalen Mindeststandard. Das muss zu denken geben.
Als Gemeinderat und OB im Dezember den Bürgerentscheid vom Februar 2019 und damit die Erweiterung der Stadtbücherei mit großer Selbstverständlichkeit gekippt haben, hieß es unter anderem, man dürfe nicht so viel Geld in die Bibliothek investieren, weil es in den Schulen einen gewaltigen Sanierungsstau gebe. Dass die Stadtbücherei Teil unseres Bildungswesens ist, wird gerne unterschlagen. Von vielen hört man, dass sie am besten in der Bücherei lernen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass man zum Lernen Platz und Ruhe braucht. Da wäre es umso wichtiger, dass unsere Bücherei allen genügend Platz bietet, um so zu lernen, wie es am besten für sie passt. Ganz egal, ob man alleine oder in Gruppen lernen möchte, ob man still für sich arbeiten oder sich dabei mit anderen austauschen will. Vor Prüfungen sind die Arbeitsplätze meist schon morgens besetzt, vielen bleibt nur ein Plätzchen auf den Treppen oder zwischen Buchregalen. Optimales Lernen sieht anders aus. Das wird sich erst ändern, wenn die Bücherei endlich erweitert ist, so wie man das nach dem Bürgerentscheid versprochen hat. Das mindeste, was die Stadt tun muss: Das Nachbarhaus Heugasse 11 muss endlich Teil der Bücherei werden.
Die nächste Lernwoche in der Bücherei findet vom 19. bis 25. Juni jeweils von 9 bis 22 Uhr statt.
“Ich und meine Bücherei” heißt ein Mitmach-Buchprojekt. Näheres unter https://stadtbuecherei.esslingen.de, über uns – aktuelles. Schreiben Sie bis zum 30. Juni Ihre Liebeserklärung, Ihre ersten Erfahrungen mit Büchern und Bibliotheken, werden Sie Teil dieses Projektes.