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Aktuelle Themen prägen das Podium Festival

Foto: Horst Rudel

Junge Musik-Enthusiasten hatten 2009 das Podium Festival aus der Taufe gehoben. Was als kleines Kammermusikfestival begann, ist heute eine vielseitige Plattform für spannende Innovationen in klassischer und zeitgenössischer Musik. Unkonventionelle Produktionen zeigen, wie undogmatisches Musikschaffen heute aussehen kann. Dieses Profil wird kontinuierlich weiterentwickelt und geschärft. Joosten Ellée, der das Festival seit 2022 leitet, geht diesen Weg konsequent weiter: Mehr denn je setzt das Festival auf gesellschaftspolitisch relevante Themen, die mit musikalischen Mitteln reflektiert und vom 20. bis 30. April in einfallsreichen Konzertformaten an unterschiedlichsten Orten präsentiert werden.

„Licht und Hoffnung in die Herzen“

Drängende Themen wie Klimakrise, Krieg, Artensterben, Autolärm oder die Zukunft unserer Demokratie beschäftigen in diesen Zeiten viele Menschen. Und sie finden 2023 auch im Programm ihren Niederschlag. Unter den 27 Konzerten, die an 17 Orten präsentiert werden, finden sich einige Uraufführungen zu aktuellen Herausforderungen unserer Gesellschaft. Das Festival möchte seinem Publikum unterschiedlichste zeitgenössische Stimmen nahebringen und dabei auch markante Positionen aus Wissenschaft und Literatur einbeziehen. „Wir wollen nicht nur die Gegenwart spiegeln, sondern Licht und Hoffnung in die Herzen pflanzen“, verspricht Joosten Ellée. „Musik kann sich mit den aktuellen Krisen und Herausforderungen auseinandersetzen, neue Perspektiven eröffnen und Trost und Anker für viele Menschen sein. Sie hat die wunderbare Gabe, die Seelen zu erreichen und sie zu beschützen.“

So wichtig wie das richtige Gespür für die relevanten Themen unserer Zeit ist dem künstlerischen Leiter auch die lokale Verankerung des Festivals: Noch konsequenter als bisher öffnet sich das Podium für die Zusammenarbeit mit lokalen Partnerinnen und Partnern. „Wir haben so viele interessante Musikerinnen, Musiker und Ensembles in Esslingen“, sagt Joosten Ellée. „Ihr Zusammenwirken mit den Podium-Künstlerinnen und -Künstlern hat einen ganz eigenen Reiz.“ Das zeigt sich bereits im Eröffnungskonzert am 20. April in der Stadtkirche St. Dionys: Unter dem Titel „Sinfonie in ES“ präsentieren die Kantorei der Stadtkirche sowie Musikerinnen und Musiker der städtischen Musikschule Esslingen und der Filum Musikschule Filderstadt gemeinsam mit Podium-Musikerinnen und -Musikern Werke von der Renaissance bis zur Gegenwart. „Damit zeigen wir gleich zu Beginn, wofür das Podium steht: vielfältige Musik von alt bis ungehört und die Einbeziehung der Gesellschaft, in der das Festival stattfindet“, erklärt der künstlerische Leiter, der im Zusammenspiel von musikalischer Finesse, breit gefächerter thematischer Aktualität und lokaler Bodenhaftung ein wichtiges Erfolgskriterium des Festivals sieht.

Den Nachwuchs im Blick

Neben ambitionierten neuen Konzepten bietet das Festival auch in diesem Jahr liebevoll kuratierte Werke in kammermusikalischen Formaten, überraschende musikalische Effekte, ungewöhnliche Stücke von häufig noch immer zu Unrecht vergessenen Komponistinnen sowie einfühlsame Raum- und Lichtinszenierungen und ein ausgefeiltes Sounddesign. Darüber hinaus wird Partizipation weiterhin großgeschrieben – erstmals ist der Verein BuntES mit verschiedenen Tanzgruppen bei einem Podium-Konzert in der Dieselstraße vertreten. Und in der erfolgreichen Education-Reihe, die jungen Menschen die Musik und ihre Reize näherbringen möchte, widmet sich das Podium diesmal der amerikanischen Komponistin Florence Price. Die musikalisch-szenische Produktion wird nicht nur im Rahmen des Esslinger Kulturrucksacks in Schulen gezeigt, sondern auch in einem Familienkonzert im Alten Rathaus. Schließlich will das Festival alle Generationen ansprechen. (adi)

Der Vorverkauf für die Konzerte hat bereits begonnen.

www.podium-esslingen.de