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Bei der Lesart haben Autorinnen und Autoren viel Kluges gesagt. Ein Satz der im Gedächtnis bleibt, stammt von Robert Menasse: “Die Verlängerung der Gegenwart ist keine Zukunft.” Diesen Gedanken sollten auch OB Klopfer und der Gemeinderat beherzigen, wenn sie am 19. Dezember entscheiden, wie es mit unserer Stadtbücherei weitergehen soll. Anfangs hieß es ja noch, man wolle nur die Pausentaste drücken und die Erweiterung und Modernisierung der Bücherei, wie sie beim Bürgerentscheid von so vielen Esslingerinnen und Esslingern beschlossen wurde, nur verschieben, bis wieder mehr Geld in der Kasse ist. Viele haben damals auch das Versprechen des Oberbürgermeisters gehört, man werde sich eine große Lösung nicht verbauen.
Ein paar Wochen später gibt es im Gemeinderat Stimmen, die offen einen Verkauf des Nachbarhauses Heugasse 11 fordern. Dabei weiß doch jeder, dass die Esslinger Stadtbücherei nur so erweitert werden kann, wie es eine Stadt unserer Größe verdient, wenn man die Heugasse 11 dazunimmt. Wer das Gebäude verkauft, verbaut sich diese Option für immer. “Dass die Stadt sparen muss, heißt es immer wieder”, sagt Petra Helmcke vom Unterstützungskreis der Bücherei. “Manche finden, dass Schulen und Brücken wichtiger seien. Dabei gehört eine Bibliothek genau wie Schulen zu einem Bildungssystem. Und sie ist auf ihre Art auch eine Brücke, nämlich zum Miteinander, zu Bildung und Kultur, zu Integration, Inklusion und Teilhabe. All das wird immer wichtiger.” Deshalb ist für Hermann Beck vom Unterstützungskreis klar: “Die Heugasse 11 muss im Besitz der Stadt bleiben, wenn die Bücherei eine Zukunft haben soll. Was heute nicht möglich ist, kann morgen möglich werden.”
Infos zum Unterstützungskreis unter www.wir-fuer-die-stadtbuecherei-esslingen.de