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In den Diskussionen über die Zukunft der Esslinger Stadtbücherei werden Bildung und Bibliothek von manchen gerne gegeneinander ausgespielt. Da heißt es dann, man solle zuerst Schulen und Kitas in Ordnung bringen, bevor man Geld in eine Einrichtung investiert, die sowieso nicht von allen genutzt werde. Politisch kann man so argumentieren, wenn man das Büchereiprojekt kippen will. Der Sache dient das nicht.
Weil Esslingen gute Schulen braucht, hat die Stadt einen Masterplan Schulen mit großen Investitionen beschlossen. Die Stadtbücherei hat man dabei übersehen, obwohl auch die zur Esslinger Bildungslandschaft gehört. Schülerinnen und Schüler sollen selbstständig lernen und Hausarbeiten und Referate außerhalb der Schule vorbereiten. Informationen und Hilfe holen sich viele dann in der Bibliothek. Dort braucht es dann ein großes -und nicht ein reduziertes- Medienangebot, und es braucht Platz, der bisher nicht ausreichend vorhanden ist. Wie eng es oft zugeht, sah man bei der Lernwoche im Juni, als die Arbeitsplätze oft so knapp waren, dass viele Schüler auf Treppen oder zwischen Regalen sitzend lernen mussten. Genügend Platz wird es aber nur geben, wenn man den Pfleghof erweitert und modernisiert.
Manche sagen, Spiel- und Sportplätze, Jugendhäuser und andere Kultureinrichtungen müssten auch attraktiver werden. Das hört sich gut an. Für das alles wird es nicht mehr Geld geben, wenn man bei der Stadtbücherei spart. Geben wird es nur enttäuschte Kinder und Jugendliche, die zu wenig Platz in ihrer Bücherei haben, und enttäuschte Bürger, die darauf vertraut hatten, dass der OB und der Gemeinderat das klare Ergebnis des Bürgerentscheids ernst nehmen und entsprechend handeln.
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