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Städte sagen gern, dass Bibliotheken eine freiwillige Leistung seien. Deshalb soll alles andere wichtiger sein und Vorrang haben. Eine Kommission des Bundestages will öffentliche Bibliotheken deshalb als Pflichtaufgabe ins Gesetz schreiben. Dann könnte niemand mehr einfach Pausentasten drücken und eine oft versprochene neue Bücherei verschieben, bis “der Sanierungsstau bei allen Pflichtaufgaben abgearbeitet ist”.
Für viele Menschen ist die Esslinger Bibliothek auch ohne gesetzliche Regelung ein wichtiger Teil ihres Lebens: Da fällt einem die Mutter ein, die dort mit ihren Kindern sehr gern die Zeit verbringt. Die vielen Schülerinnen und Schüler, die sich dort zum Lernen treffen und die oft auf den Treppen sitzen, weil es zu wenig Platz gibt. Die Menschen, die sich gern mit anderen treffen, ohne etwas konsumieren zu müssen. Der Senior, der im Winter dort ein warmes Plätzchen findet, das er sich zuhause nicht mehr leisten kann. Oder die engagierte Frau, die sich keinen Laptop leisten kann und ihre ehrenamtliche Arbeit von der Bibliothek aus erledigen muss. Um sie alle geht es, wenn der Gemeinderat im November über die Zukunft der Stadtbücherei entscheidet. Eine Zukunft, die immer wieder versprochen, aber nie wirklich auf den Weg gebracht worden ist.
Der Unterstützungskreis der Esslinger Stadtbücherei setzt sich für eine ehrliche Suche nach einer bezahlbaren Erweiterung und Modernisierung der Bibliothek am aktuellen Standort in der Heugasse ein, wie sie beim Bürgerentscheid von vielen Tausenden von Stimmberechtigten beschlossen wurde.
Wer mitarbeiten möchte, kann per E-Mail an zukunft-bib-es@gmx.de Kontakt aufnehmen. Das nächste Treffen ist am 23. August ab 18.30 Uhr im CVJM-Haus in der Kiesstraße. Alle Interessierten sind dazu herzlich eingeladen.