Foto: G.Wechsler
Vom Eisschrank zum Kühlschrank
Ab etwa 1900 war der Eisschrank die Kühlmöglichkeit für Gaststätten und Hotels, aber auch für Metzger, Apotheken und Krankenhäuser.
Bis in die 50er Jahre waren die Winter noch sehr kalt und es gab längere Frostperioden. Der Neckar war lange Zeit zugefroren und es bildete sich eine dicke Eisschicht. Acht Tage strengen Frost brauchte es mindestens , bevor man mit dem “Eisen” beginnen konnte. Jetzt sprengten und sägten starke Männer Löcher in die Eisdecke und zerrten die Eisstücke ans Ufer. Eine harte und nicht ungefährliche ‘Arbeit! Anschließend wurden die Blöcke auf ein Pferdefuhrwerk verladen, in die Eiskeller transportiert und dort gelagert. Die Eiskeller waren so angelegt, dass keine Sonneneinstrahlung, bzw.Wärmeeinwirkung stattfinden konnte. Ein Zusammenfrieren der Eisblöcke wurde durch aufschütten von ‘Salz verhindert. Das Eis hielt so den ganzen Sommer! In Esslingen gab es zwei Eiskeller: einer im Hang, links an der Aufstiegsstrasse nach Berkheim, der andere in der mittleren Beutau.
Brauereien und Kellereien hatten vermutlich ihre eigenen Eiskeller. Gastwirtschaften und Haushalte wurden auf Bestellung beliefert. Allerdings besaßen nur die besser situierten Haushalte einen Eisschrank und konnten sich diesen Service leisten. Diese Art Kühlung war zudem mit viel Arbeit verbunden. Das abschmelzende Eis wurde unter dem Eisschrank aufgefangen und Eis musste regelmäßig nachgefüllt werden. Erst durch die Elektrifizierung gab es ein breites Angebot an Kühlmöglichkeit und der Eisschrank wurde zum Kühlschrank!
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