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Aus Berlin für Esslingen (CDU)

Grübel: Putin darf diesen Krieg nicht gewinnen

Foto: Markus Grübel

Der Verteidigungsexperte Markus Grübel hat eine klare Sicht auf den Ukraine-Krieg und fand im Rahmen einer Informationsveranstaltung deutliche Worte. Gleich zu Beginn dementierte Grübel das Narrativ der Bedrohung Russlands durch die NATO. Putin wolle frühere Grenzen wiederherstellen und die ehemalige Sowjetunion zu alter Größe und Stärke führen. „Daraus hat er nie einen Hehl gemacht, nur leider haben wir seine Skrupellosigkeit unterschätzt“, gibt Grübel unumwunden zu. Er wünsche sich, dass die Ukrainer diesen Krieg gewinnen und fordert die Koalition zu schnellen Waffenlieferungen auf. „Russland darf so nicht weitermachen. Sonst sind Putins nächste Ziele Georgien, Moldawien und das Baltikum. Die Ukrainer verteidigen auch unsere Freiheit“, mahnt Grübel. Bezüglich der weiteren Entwicklungen in diesem Krieg hält Grübel den Einsatz von taktischen Atomwaffen für unwahrscheinlich. Gering den Einsatz von chemischen Waffen. „Auch wenn Putin unberechenbar ist und selten die Wahrheit sagt, rate ich diesbezüglich aktuell von Panik ab“, beruhigt Grübel. Ein Rückzug russischer Truppen sei aber unwahrscheinlich. Putin wolle am 9. Mai, dem Tag der Kapitulation des Deutschen Reichs, einen Erfolg verkünden. „Das könnten Landgewinne im Donbas und im Raum Mariupol mit einer Landbrücke zur Krim sein, die Zerschlagung des Asow-Regiments und Luftangriffe auf angebliche Militärstellungen in ukrainischen Städten“, mutmaßt Grübel. In Bezug auf die deutsche Selbstverteidigungsfähigkeit, begrüßt Grübel die Entscheidung der Ampel, in die militärische Ausrüstung zu investieren. Aber besser als 100 Mrd. Euro einmaliges Sondervermögen, für das es zudem bislang keinen Tilgungsplan gebe, wäre ein Verteidigungshaushalt mit zwei Prozent Bruttoinlandsprodukt Jahr für Jahr, abgesichert im Grundgesetz. Die Bundeswehr brauche in jeder Hinsicht Verlässlichkeit und Rückhalt in der Bevölkerung.