Foto: Sibylle Ermel
„Der rassistisch motivierte Anschlag vom 19. Februar 2020 war für unsere Stadt der dunkelste Tag in Friedenszeiten“, so der Oberbürgermeister von Hanau anlässlich des 2. Jahrestages des Attentats.
Leider war es am Samstag letzter Woche nicht möglich, am Stuttgarter Rathaus durch eine Lichtinstallation an die Opfer von Hanau zu erinnern.
Es fehle der konkrete Bezug zur Stadt Stuttgart!
Das Land BW entschied, somit dieses Zeichen zur Erinnerung am Alten Schloss zu installieren.
Zur Absage der Stadt Stuttgart jedoch stellt sich die Frage: Kann ein solches Attentat nur in Mölln, Solingen, Halle oder Hanau stattfinden?
Ist doch auch ein sogenannter Einzeltäter das Produkt einer immer mehr nach rechts rückenden Gesamtgesellschaft.
Sind – ganz konkret – in unserer eigenen Stadt Menschen, die als „Ausländer“ wahrgenommen werden, vor einem solchen Anschlag geschützt? Haben wir im Blick, wo sich potentielle Einzeltäter oder gar Gruppen formieren? Wie ist das Miteinander in unserer Stadt und in unseren Quartieren? Kennen wir einander, gibt es Räume für Begegnungen, Gemeinsamkeiten, Schutz und die nötige Offenheit füreinander?
Wir vom Interkulturellen Forum Esslingen wollen Gemeinschaft und ein Miteinander in einem solchen möglichst angstfreien Raum schaffen. Das ist unsere ganz grundlegende Einstellung und Aufgabe.
„Ausländer und Deutsche gemeinsam (adg)“, so unsere frühere Bezeichnung. Dabei wollen wir nicht allein gegen Hass, gegen Rassismus und gegen Ausgrenzung angehen, sondern für Vielfalt, für Toleranz und für ein Miteinander auf Augenhöhe einstehen.
Diese Einstellung soll sich bei den Angeboten der Internationalen Wochen gegen Rassismus (12. bis 27. März 2022) zeigen und sie spiegelt unsere Gedanken und das Gedenken an die Opfer und vor allem Hinterbliebenen des 19. Feburar 2020 in Hanau wider.
www.adg-esslingen.de
www.esslingen-gegen-rassismus.de